Studenten

He Boss, ich will mehr Geld

Die finanziellen Ansprüche von Informatikstudenten steigen: Männliche Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, halten ein Einstiegsgehalt von 47.700 Euro für angemessen (2015 waren es 47.300 Euro). Frauen fordern im Schnitt 44.700 Euro (Vorjahr 42.500 Euro). Beliebtester Arbeitgeber der angehenden Informatiker ist laut Graduate Barometer 2016 nach wie vor Google, gefolgt von BMW und Apple.

Mobile Studenten

Über die Hälfte der Studenten in Deutschland hat für ihr Studium den Wohnort gewechselt. Mehr als zwei Drittel wären bereit, für einen Job umzuziehen. Am besten nach Hamburg: Ein Drittel der Studenten kann sich vorstellen, nach dem Studium in der Hansestadt zu arbeiten, die auf der Beliebtheitsskala deutlich vor Berlin (27) und München (22 Prozent) liegt.

Studium 3.0

Wer sein Studium anno dunnemals  in verstaubten Bibliotheken verbracht hat, geht selbstverständlich davon aus, dass Studenten an der Uni heute alle digitale Optionen nutzen. Sind ja schließlich Digital Natives, oder? Im Prinzip ja. Im Studium nein. Die private Nutzung digitaler Medien überträgt sich nicht zwangsläufig in den Hochschulalltag. Die Mehrheit nutzt das breite Spektrum der digitalen Möglichkeiten des Studium keineswegs! Zu diesem Ergebnis kommt die Untersuchung Lernen mit digitalen Medien aus Studierendenperspektive des CHE Centrum für Hochschulentwicklung im Rahmen des Hochschulforums Digitalisierung.

Noch wenig „smarte“ Bewerber

„Die mobile Bewerbung kommt bestimmt“ – ­ so vollmundig überschreibt die Stellenbörse Jobware die Pressemitteilung zu ihrer neuen Studie. Und bestimmt wird sie damit recht haben. Irgendwann. Denn gerade mal sieben Prozent der Studierenden, die die Hochschule RheinMain für die Studie Mobile Bewerbung befragt hat, haben sich tatsächlich schon einmal mobil beworben.

Wunscharbeitgeber der Studenten

Autobauer und andere deutsche Traditionsunternehmen stehen auf der Wunscharbeitgeber-Liste von Studenten ganz weit vorn. Kein Wunder. Schließlich ist das wichtigste Kriterium der Jungakademiker für die Wahl eines Unternehmens die soziale Sicherheit, so die Studie Wunscharbeitgeber 2016 Können die jungen Akademiker ihr Lieblings-Arbeitgeber frei nennen, so liegt BMW vorne, gefolgt von Bosch, der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), Audi und Google. Auch auf den weiteren Plätzen der Top-Ten finden sich – ganz klassisch – weitere Autobauer und deutsche Traditionsunternehmen. Punkten können potenzielle Arbeitgeber nicht nur mit der Sicherheit des Arbeitsplatzes, sondern auch mit flexiblen Arbeitszeiten: Die sind 78 Prozent der Befragten wichtig oder sogar sehr wichtig. 

Interview mit Robin Stein, BABO blue

„Wir entwickeln weitere innovative Getränke“

Robin Stein ist einer der fünf Brau-Studenten, die sich vor einem knappen Jahr mit BABO blue selbständig gemacht haben. Auf das blaue Biermix-Getränk muss die junge Zielgruppe gerade verzichten: Es ist ausverkauft/ausgetrunken. Nachschub kommt im März. Die Gründer aber denken schon einige Schritte weiter.

jugendvonheute Eure Zielgruppe sind junge Erwachsene – also quasi ihr selbst. Was hat BABO blue – und was muss ein neues Lebensmittel generell deiner Meinung nach haben, um bei der jungen Zielgruppe einzuschlagen?
Robin Stein Das Wichtigste ist, dass ein neues Produkt einfach schmeckt. Es kann noch so viel Aufmerksamkeit erregen, noch so gut aussehen: Wenn es dem Konsumenten nicht schmeckt, kauft er es höchstens ein Mal. Und das ist dann wirklich kein Geschäftsmodell. Bei Design oder Marketing aber ist es natürlich ein Vorteil, selbst zur Zielgruppe zu gehören.

jugendvonheute Ein blaues Biermixgetränk – das klingt zunächst nach einer Schnaps-, Pardon!, Bier-Idee. Ihr aber habt ein geeignetes Produkt für einen Innovationswettbewerb gesucht, den ihr später auch gewonnen habt. Wie habt ihr die Marktlücke gefunden?
Robin Stein Wir brauchten ein Produkt, dass es auf dem deutschen Markt in dieser Form nicht gibt. Unsere „Marktforschung“ war die Recherche in Getränkemärken, Supermärkten und Kneipen. Dabei haben wir festgestellt, dass es zwar Bier in blauen Flaschen, aber kein blaues Getränk gibt. Und damit hatten wir dann auch gleich die technische Herausforderung für den Wettbewerb der TU München: Denn wenn man zu Bier blauen Farbstoff gibt, wird es erst mal grün.

jugendvonheute Ihr habt nicht nur den Wettbewerb gewonnen, sondern anschließend auch einen PR-Coup gelandet: Eure Teilnahme an VOX-Show „Die Höhle der Löwen“ hat sicher dazu beigetragen, dass die ersten 200.000 Flaschen ausverkauft sind. Aber medialer Hype lässt beinahe zwangsläufig nach. Was kommt danach?
Robin Stein Natürlich flaut das Interesse ab. Und der Lebenzyklus eines Biermix-Getränks ist auch eher kurz. Deshalb setzen wir mit unserem Unternehmen auf weitere innovative Produkte. Ich will noch nicht zu viel verraten – aber wir werden neue Getränke in anderen Farben und mit besondere Effekten auf den Markt bringen. Wir wollen die Marke BABO mit Produktneuheiten am Leben erhalten.

jugendvonheute Mit eurer Firma BABO Beverages setzt ihr darüber hinaus auf das Thema Beratung. Arbeitsmangel oder Langeweile können für dieses Angebot nicht der Grund gewesen sein?
Robin Stein Das stimmt. Aber wir werden im Endeffekt alle Ingenieure der Getränke- und Lebensmitteltechnologie. Davon braucht man aber auf Dauer keine fünf und auch keine drei, wenn man eine Firma gründet, die vor allem auf Vertriebsaufgaben ausgelegt ist. Deshalb haben wir schon früh andere junge Start-ups bei der Getränkeentwicklung und beim Markteintritt beraten. Die ersten Projekte laufen – demnächst wird ein Tonic Water auf den Markt kommen, das wir mitentwickelt haben.

jugendvonheute Du hast es eben angedeutet – vom Gründungsteam haben sich zwei Kollegen im Januar verabschiedet. Warum?
Robin Stein Für Kaspar haben sich interessante Möglichkeiten in der Industrie ergeben und Josef möchte sich beruflich schlicht anders orientieren. Wir stehen aber noch im regen Austausch. Die beiden sind also nicht aus der Welt. Aber aus fünf Babos sind drei geworden – Ludwig, Patrick und ich. Und wir konzentrieren uns in diesem Monat erst mal auf unseren Uni-Abschluss.

jugendvonheute Da trifft es sich ja gut, dass BABO Blue ausverkauft/ausgetrunken ist. Durstige müssen sich ohnehin bis zur nächsten Auslieferung im März gedulden. Was steht – nach und neben den Abschlussarbeiten – als nächstes auf eurem Plan?
Robin Stein Wir müssen uns um die Vorbestellungen und den Aufbau neuer Vertriebsstrukturen für den Neustart im März kümmern.

jugendvonheute Und wie sieht es mit Marketingaktivitäten aus?
Robin Stein Natürlich versuchen wir, so gut es geht, die PR-Schiene weiter zu fahren. Und Social Media ist definitiv ein wichtiger Punkt. Zum einen haben wir nach der Ausstrahlung der Sendung enorm viel Feedback bekommen. Zum anderen – und das ist vielleicht noch wichtiger – haben wir dadurch den direkten Kontakt zu unseren Kunden. Jetzt hoffen wir, mit einem neuen Produktdesign und einem neuen Internetauftritt für die nächste Auslieferung noch mal Aufmerksamkeit erzielen. Dann werden wir sehen, was das Ganze abwirft, bevor wir entscheiden, wie viel wir ins Marketing investieren können.

Das BABO-Team (v.l.): Ludwig Gerlinger, Patrick Loy und Robin Stein
Mehr Information über die Gründer von BABO Beverages und die kurze, aber bewegte Geschichte von BABO blue gibt es auf der Website des Produkts.