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Plakative Interaktionsmöglichkeiten

Immer mehr Plakate und Bildschirme im öffentlichen Raum bieten die Möglichkeit zu reagieren, indem sie den Betrachter ins Internet leiten. Und immer mehr, vor allem junge Menschen, nutzen sie. Laut einer Online-Befragung des Fachverbands Aussenwerbung und der Agentur Posterselect kennen 93 Prozent der 18- bis 30-Jährigen die Möglichkeit, mit Hilfe von Smartphone oder Tablet vom Plakat zu einer Internetseite zu gelangen, um dort zusätzliche Informationen oder auch Angebote wie Gewinnspiele, Gutscheine und Rabatte zu erhalten.

Video on Demand-Trends

Mit Anfang 20 guckt man Netflix, mit Anfang 30 eher Amazon Prime Instant Video, so eine Befragung unter Nutzern der Marktforschungs-App Appinio. Nahezu die Hälfte der 20- bis 24-Jährigen (48 Prozent) nutzt demnach Netflix, aber nicht einmal jeder Dritte über 30 (30 Prozent). Erst mit zunehmendem Alter wächst die Beliebtheit von Amazons VoD-Dienst: von 30 Prozent bei den 14- bis 19-Jährigen auf 39 Prozent der 30- bis 34-Jährigen.

Jede Generation hat ihre eigenen Werbehits

14- bis 29-Jährige stehen bei Werbung auf Entertainment und Telekommunikation, bei den 30- bis 49-Jährigen geht’s um häusliche Belange und die über 50-Jährigen schätzen die schönen Dinge des Lebens – so lassen sich die typischen Vorlieben der Deutschen laut einer aktuellen Studie zu Zeitschriften- und Online-Werbung zusammenfassen. Und nicht nur Oma weiß: Ein Eierlikörchen geht immer; Online-Werbung für Verpoorten punktet generationsübergreifend auch bei Teenagern und Twens.

Verlage arbeiten an Jugendprodukten

Jugendarbeit für die Verleger: 87 Prozent der größeren Zeitungsverlage in Deutschland arbeiten in diesem Jahr an neuen, digitalen Jugendprodukten. Dies geht aus der Studie Trends der Zeitungsbranche 2016 des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Unternehmensberatung Schickler hervor. 

Millennials gucken, wann sie wollen

TV-Serien erfreuen sich in der jungen Zielgruppe viel größerer Beliebtheit als bei älteren Zuschauern. Rund drei Viertel der 18- bis 34-jährigen Internetnutzer finden sie attraktiv, von den Älteren sagt dies nur etwa die Hälfte. Auch wenn TV-Serienware bei den Jüngeren beliebter ist – geguckt wird trotzdem generationsübergreifend, wenn auch nicht gleichzeitig. 

Zwei Drittel nutzen Video on Demand …

… und fast ein Drittel der jungen Konsumenten weltweit bezahlt sogar für VoD-Angebote. Das hat eine Online-Befragung von Nielsen in 61 Ländern ergeben. Jeweils 31 Prozent der 15- bis 20-Jährigen und der 21- bis 34-Jährigen beziehen kostenpflichtige bewegte Bilder. Von den 35- bis 49-Jährigen sind es noch 15 Prozent, danach liegt die Quote der zahlenden Nutzer lediglich im einstelligen Bereich. Die junge Zielgruppe denkt schon daran, sich Kabel- oder Satelliten-Gebühren ganz zu sparen.

Junge Versicherungskunden – untreu und unzufrieden

In der jungen Zielgruppe ortet die Versicherungsbranche ihr größtes Potenzial: Während 2015 der durchschnittliche Versicherte in Deutschland 4,9 Verträge bei 2,3 Versicherern hatte, gibt es bei den 18- bis 30-Jährigen mit 3,6 Verträgen noch Nachholbedarf. Allerdings sind die Jüngeren ihren Versicherungen auch weniger treu als die Älteren. Dies geht aus dem Kundenmonitor Assekuranz des Marktforschers YouGov hervor. Parallel dazu zeigt der World Insurance Report 2016 von Cap Gemini, dass die junge Zielgruppe mit den Versicherern viel unzufriedener ist als ältere Klienten.

Digital Natives sehen sich als Veteranen des Internet

„Digital Natives sehen sich als Veteranen des Internet“

Zu diesem Ergebnis kommt das rheingold Institut, das das Verhältnis der 20- bis 30-Jährigen zum Internet in der qualitativen Studie #NEXTGEN psychologisch untersucht hat. jugendvonheute.de sprach mit Projektleiterin Patricia Archut, die selbst noch zur Zielgruppe gehört, über die Ergebnisse – und über ihre eigenen Einstellungen und Nutzungsgewohnheiten.

jugendvonheute Was ist denn aus Ihrer Sicht das überraschendste Ergebnis der Studie?
Patricia Archut Überraschend ist, dass sich die 20- bis 30-Jährigen selbst – obwohl extrem vertraut mit digitalen Angeboten – als Veteranen des Internets und längst nicht mehr in allen Belangen auf der Höhe der Zeit erleben, was die digitalen Entwicklungen angeht. Man hat, so das Selbstbild,seine Sturm- und Drangzeit bereits hinter sich. Auffällig ist die pragmatische Haltung, wenn es um die Nutzung des Internets und Angebote wie beispielsweise Apps und soziale Netzwerke geht. Man surft weniger wild herum, sondern ist eher um ein überschaubares relevant set bemüht, das einem hilft, den Überblick zu behalten. Entscheidend ist vor allem der konkrete Nutzen, den die verschiedenen ‚Verlockungen‘ bieten. Und wenn der sich nicht relativ schnell herausstellt, fliegt das Angebot vom digitalen Radar.

jugendvonheute Was macht die Zielgruppe der 20- bis 30-Jährigen generell so spannend, wenn man Einstellungen zu Internet und Nutzungsgewohnheiten qualitativ untersucht?
Patricia Archut Das Interessante an der Altersgruppe ist, dass sie mit Google, Apple, Facebook & Co erwachsen geworden ist. Das Internet ist für sie eine ganz alltägliche, vertraute und keineswegs spektakuläre Angelegenheit. Sie sind zwar Digital Natives, gehören aber noch nicht zu denen, die komplett mit digitalen Innovationen wie beispielsweise Touchscreens oder Social Media aufgewachsen sind. Deshalb nennen wir sie die „Digital Adults“.

jugendvonheute Sie gehören selbst zu den Digital Natives, Pardon!, zu den Digital Adults. Finden Sie Ihre eigene Nutzung in den Resultaten wieder?
Patricia Archut Durchaus. Ich finde es zum Beispiel interessant, wie sehr sich digitale Angebote bei mir bewähren müssen, um überhaupt in meinem Blickfeld und dann auch auf meinem Smartphone zu landen. Viele Dinge brauchen inzwischen mehrere Anläufe, bis sie sich in mein relevant set vorkämpfen können.

jugendvonheute Haben Sie dafür ein Beispiel?
Patricia Archut Snapchat ist so eine Entwicklung. Da ist die Generation nach mir sicher wesentlich fitter und unbedarfter im Umgang. Bei mir hat es auch seine Zeit gebraucht – mit mehrmaligem Downloaden und wieder löschen – bis ich richtig Spaß daran hatte. Allerdings bin ich auch jetzt lediglich passiver Beobachter vieler Blogger, mit denen ich meine Leidenschaft für Mode teile. Bis ich selbst mal ‚snappe‘, dauert es wahrscheinlich noch ein paar digitale Zeiteinheiten. Vielleicht muss auch erst eine andere soziale Plattform wegfallen …

jugendvonheute Das führt uns zurück zur Studie. Auch da haben Sie ja festgestellt, dass die junge Zielgruppe Online-Angebote sehr selektiv nutzt. Warum?
Patricia Archut Ausschlaggebend für das starke Filtern der digitalen Angebote ist unter anderem die selbst empfundene Abhängigkeit von digitalen Medien und Devices. Man kann sich ein Leben ohne nicht mehr vorstellen und trotzdem (oder gerade deswegen) sucht man nach Limitierungen, um sich von der Komplexität kontinuierlicher Innovationen und permanenter Informationen zu befreien. Besonders spürbar wird die digitale Überdrüssigkeit bei neuen Entwicklungen im Netz, bei denen die Digital Adults nur noch bedingt bereit sind, mitzugehen oder zumindest abwarten, bis sie nicht mehr darum herumkommen.

jugendvonheute Was bedeutet das für neue Produkte?
Patricia Archut Produkte und Marken sind nicht mehr automatisch interessant und magisch, nur weil sie digital und neu sind. Sie müssen sich optimal in den Alltag der User einfügen und einen starken Nutzen bieten, um damit dann vielleicht auch einen anderen Player im relevant set zu ersetzen.

jugendvonheute Welche Angebote sind denn unter dem Nutzenaspekt in der Zielgruppe heute besonders beliebt?
Patricia Archut Als besonders praktisch und relevant werden vor allem Angebote wie Soziale Netzwerke, Musik-Streaming, YouTube, Angebote der Fernsehsender oder Video on Demand empfunden. Dazu kommen Navigatoren für den Alltag – wenn es also beispielsweise um Shopping, Routenplanung, Bezahlmethoden, Reiseplanung und -buchung oder den Kauf von Tickets geht.

Eine Zusammenfassung der Studie #NEXTGEN finden Sie HIER.