Elke Löw

Internetnutzung in Corona-Zeiten: Da geht noch was

Neun von zehn 14- bis 29-Jährigen nutzen im Internet täglich mediale Angebote – Artikel, Audio- und Video-Inhalte – ein Plus von 10 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019. Corona schlägt sich auch in den Ergebnissen der neuen ARD/ZDF-Online-Studie nieder: Gerade in der jungen Zielgruppe hat sich die Nutzungsdauer von Online-Angeboten aus dem Bereich des medialen Internets besonders deutlich erhöht: um 50 Minuten auf rund vier Stunden (257 Minuten). Da geht noch was: 

Die Jugend fühlt sich nicht ernst genommen

Jugendliche sind ernsthafter und besorgter als die Generation vor ihnen. Das betrifft den Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie und mehr noch die Bedrohung durch die globale Klimakrise. Der Optimismus der Jugendlichen ist gedämpft – je niedriger der Bildungsgrad, desto ausgeprägter der Pessimismus. Dies sind Ergebnisse der Sinus-Jugendstudie 2020 „Wie ticken Jugendliche?“.

Jugendliche befürchten schlechtere Ausbildungschancen

Berufsausbildung ist nach wie vor hoch attraktiv für Jugendliche in Deutschland. Doch über 60 Prozent finden, dass sich die Ausbildungschancen durch Corona verschlechtert haben und die Hälfte von ihnen ist der Auffassung, dass die Politik wenig bis gar nichts für junge Menschen tut, die einen Ausbildungsplatz suchen.

Mobile Video 2020: Plus für Premium Content

Rund 80 Prozent der 13- bis 35-Jährigen in den USA sehen sich täglich Videos anderer Nutzer auf ihrem Smartphone an. Damit stieg die mobile Nutzung von User Generated Video Content noch einmal um vier Prozent gegenüber Vorjahr. Allerdings flacht die Wachstumskurve bei Nutzervideos etwas ab. Ganz anderes beim Premium Content: Mehr als die Hälfte der jungen Zielgruppe sieht täglich längere TV-Shows. Filme und Serien auf dem Smartphone (eine ein Plus von 42 Prozent). Was Werbungtreibende wissen sollten …

Billie Eilish als Telekom-Testimonial

Die Deutsche Telekom startet am heutigen „International Youth Day“ der Vereinten Nationen eine Kampagne in mehreren europäischen Ländern – unter dem Hashtag #WHATWEDONEXT.  Im Mittelpunkt steht der positive Umgang junger Menschen mit vernetzten Technologien – zum Nutzen der Gesellschaft. Mit der fünffachen Grammy-Preisträgerin Billie Eilish will die Telekom bei der Generation Z punkten. Eine passende Studie gibt´s auch. 

Junge Erwachsene mistrauen TikTok

Wird TikTok in den USA demnächst unter Microsoft-Flagge segeln? Oder wird Donald Trump der Social-Video-Plattform den Wind aus den Segeln nehmen? Man weiß es nicht. Fest steht: Nicht nur der US-Präsident, sondern auch die jungen Erwachsenen in Deutschland haben wenig Vertrauen in TikTok – wenn auch vermutlich aus anderen Gründen. Das berichtet Horizont.  Demnach hält laut einer Civey-Umfrage eine überwältigende Mehrheit der 18- bis 29-jährigen (83,3 Prozent) TikTok für nicht vertrauenswürdig. Nur 6,9 Prozent der jungen Erwachsenen sprechen der Plattform ihr Vertrauen aus.

Social Media – weniger ist mehr

Noch ist es nur eine Minderheit: Aber immerhin fast ein Fünftel der 18- bis 24-Jährigen weltweit hat im vergangenen Jahr Social-Media-Accounts deaktiviert, ein Drittel hat die Smartphone-Zeit reduziert. Gründe für die Selbstbeschränkung sind Datenschutzbedenken sowie die Erkenntnis, dass zu viel Social-Media-Konsum nicht zum Wohlbefinden beiträgt. Die jungen Erwachsene stehen zwar den Social-Media-Unternehmen skeptisch gegenüber, sind aber ansonsten nicht technikfeindlich: 

Jugend 2020: bodenständiger und besorgter

Die junge Generation ist ernster geworden. Feiern, Fun und Action haben an Bedeutung verloren. Das Thema Klimawandel ist für viele Jugendliche die entscheidende Frage, wenn es um das Thema Generationengerechtigkeit geht. Die Berufswünsche sind tendenziell bodenständig und vom Wunsch nach Freude an der Arbeit, nach Selbstverwirklichung und einer guten Work-Life-Balance geprägt.

Produktsuche per Social Media

Beim jungen Publikum haben die Sozialen Netzwerke die Suchmaschinen bei der Produktsuche bereits überholt: Mehr als die Hälfte der InternetnutzerInnen zwischen 16 und 24 Jahren suchen Produkte und Dienstleistungen über soziale Netzwerke. 46 Prozent geben an, dafür Google & Co. zu nutzen.

Immer mehr junge Menschen gründen

Der Anstieg der Unternehmensgründungen in Deutschland ist hauptsächlich auf junge Gründerinnen und Gründer zurückzuführen. In den letzten Jahren hat in Deutschland eine Verschiebung der Gründungsaktivitäten von den mittleren (35- bis 44-Jährige) zu den jüngeren Altersgruppen (18- bis 34-Jährige) stattgefunden.