Politik

Generationskonflikt bei der Europawahl

Ein Drittel (33 Prozent) der unter 30-Jährigen wählten bei der Europawahl die Grünen. Damit erreichte Partei bei den jungen Wählern in Deutschland ein besseres Wahlergebnis als Union (13 Prozent) und SPD (10 Prozent) und FDP (8 Prozent) zusammen. Zu diesem Ergebnis kommt die Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF.

EU – bei Südosteuropas Jugend Hoch im Kurs

Studie über die Jugend Südosteuropas: Jugendliche und junge Erwachsene in Südosteuropa (SOE) sind in der überwältigenden Mehrheit pro-europäisch eingestellt, so eine aktuelle Zehn-Länder-Studie der Friedrich-Ebert- Stiftung (FES). Doch nicht nur dort sind die Jungen mehrheitlich EU-Befürworter. Zur Erinnerung: In Großbritannien hatten sich beim Brexit-Referendum 2016 drei Viertel der 18- bis 24-Jährigen für den Verbleib in der EU ausgesprochen.

Jugendliche oft mit Fake News konfrontiert

Die Hälfte der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland berichtet, mindestens einmal pro Woche in den sozialen Medien auf Falschnachrichten zu stoßen, fast ein Fünftel sogar täglich. Dies sind Ergebnisse der Studie Engagiert, aber allein der Vodafone Stiftung Deutschland, die heute in Berlin veröffentlicht wurde. 

Politikverdrossenheit in Ost und West

Bekanntlich soll seit 1990 zusammenwachsen, was zusammen gehört. So ganz geklappt hat das offenbar bis heute nicht. Selbst die junge Zielgruppe, die das geteilte Deutschland gar nicht mehr erlebt hat, stellt aktuell mehrheitlich kulturelle Unterschiede zwischen Ost und West fest. Gesamtdeutsch ist die Politikverdrossenheit: Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der 16- bis 30-Jährigen finden, dass die Politik ihre Interessen nicht vertritt. 

Was Österreichs Jugend bewegt

Wer wissen will, wie Österreichs Jugend tickt, dem hilft der neue Jugend Trend Monitor 2017. Von der EU-Freundlichkeit beziehungsweise -Feindlichkeit der 14- bis 29-Jährigen über ihre Einstellungen zu Themen wie Auto & Uber oder Bargeld & Apple Pay bis hin zu Urlaubsträumen & Reiserealität. Die Unterschiede zwischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Österreich und Deutschland scheinen in vielen Punkten nicht allzu groß zu sein.

Wie die jungen Wähler wählten

Das ohnehin schlechte Ergebnis der (noch?) sogenannten Volksparteien bei der Bundestagswahl 2017, sähe noch schlechter aus, wenn die Entscheidung allein bei den Jungwählern läge:  Bei den 18- bis 24-Jährigen kommt die Union gerade noch auf 24, die SPD auf 19 Prozent. Die Grünen wären, ginge es nach den Wählern unter 25, drittstärkste Fraktion (13 Prozent), dicht gefolgt von der FDP (12 Prozent), der Linken (11) und der AfD (10 Prozent). Würden allein die Jungwähler entscheiden, hätte es „Jamaika“ noch schwerer als ohnehin schon. Die schwarz-gelb-grüne Bündnis käme nach den Zahlen von infratest dimap bei ihnen auf nur 49 Prozent (in der Gesamtbevölkerung liegt das vorläufige amtliche Endergebnis dieser möglichen Koalition bei 52,6 Prozent).

Genuss & Politikverdruss

Pünktlich zu den Bundestagswahlen zeigt die dritte Ausbildungsstudie von McDonalds: Knapp jeder zweite junge Erwachsene sieht seine Interessen nur unzureichend von der Politik berücksichtigt. 73 Prozent der 14 bis 25-Jährigen fordern von ihr eine bessere Ausrichtung der Lehrpläne auf das Berufsleben, 61 Prozent die Sicherstellung von Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt und 59 Prozent die soziale Durchlässigkeit in der Gesellschaft. 

Mangelnde Medienkompetenz

Schon mal etwas von freier Presse gehört? Eher nein. Jedenfalls glauben 40 Prozent der Lehramtsstudenten, dass ein Pressebericht über ein Bundesministerium vor der Veröffentlichung vom Ministerium genehmigt werden müsse. So viel Medien(in)kompetenz der Lehrer mache sich bemerkbar, registriert die Studie Nachrichtenkompetenz durch die Schule. Ihr Kernergebnis: Kinder werden in der Schule nur mangelhaft auf die Mediengesellschaft vorbereitet.