Politik

Millennials in Bayern (und anderswo?)

Wer wissen will, wie beträchtlich die Unterschiede zwischen den Geschlechtern immer noch sind, sollte sich die Studie Lebensentwürfe junger Frauen und Männer in Bayern ansehen. Die erhebt zwar nur die Lebensverhältnisse im Freistaat, dies aber gründlich. Und die Ergebnisse dürften zumindest in der Tendenz auch für andere Bundesländer zutreffen. Einige Trends: Insgesamt geben 23 Prozent der 18- bis 40-Jährigen an, ein sehr starkes oder starkes Interesse an Politik zu haben. Doch während es bei jungen Männern immerhin 35 Prozent sind, halten sich lediglich 11 Prozent der jüngeren Frauen für politikinteressiert. 

Zu wenig Grund zum Gründen?

Wohin man im Mediendschungel schaut: Es wimmelt von Freiberuflern mit innovativen Projekten, von originellen Nischenanbietern, Start-ups und Garagenfirmen (in Deutschland allerdings meist ohne Garage). Fast möchte man glauben, dass wir zu einer Republik der Freelancer und Gründer werden. Die Realität freilich sieht anders aus: Immer weniger junge Menschen wagen sich die „Höhle der Löwen“ – die Selbständigkeit.

Wer die Wahl hat…

…muss nicht unbedingt wahlberechtigt sein: Letzten Freitag haben bei der U18-Bundestagswahl rund 156.000 Kinder und Jugendliche abgestimmt. Zweifellos eine gelungene Aktion, um das politische Interesse der noch nicht Wahlberechtigten zu wecken. Doch so breit die Ergebnisse der Kinder- und Jugendwahl gerade in den Medien getreten werden, so wenig repräsentativ sind sie.

Geh´ wählen!

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©www.wahlgang.de

Das Interesse an der Bundestagswahl ist beim jüngeren Publikum offenbar deutlich größer als vor vier Jahren. So lag die Quote des TV-Duells zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück am Sonntag bei 45,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Im Vorfeld der Wahl 2009 hatte sich nur 35,3 Prozent der jüngeren Zielgruppe für die Debatte auf den vier großen Sendern interessiert. Dennoch bleibt es ein Kreuz mit dem Kreuzchen machen! Knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl wissen viele Erstwähler nicht, ob und wem sie ihre Stimme geben.Knapp drei Wochen bis zur Bundestagswahl und noch immer wissen viele Erstwähler nicht, ob und wem sie ihre Stimme geben. Jetzt hilft der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) auch Jungwählern bei der Entscheidung, wo sie ihr Kreuzchen machen sollen: Einfach zu verschiedenen politischen Themen die eigene Meinung anklicken, Prioritäten setzen und der Wahl-O-Mat zeigt, welcher Partei man am nächsten steht. Die Idee zum Wahl-O-Maten hatte 2002 die Politikfabrik, eine studentische Agentur, die mit ihrer Initiative die „Wahl Gang“ auch zur Bundestagswahl 2013 wieder eine der originellsten Ideen zur Mobilisierung von jungen Wählern hatte: den Fahrradsattelbezug mit dem überzeugenden Argument „Arsch hoch, wählen gehen!“