Musik

JIM-Studie I: 3/4 der Familien haben ein Video-Streaming-Abo

Das Medienrepertoire von Jugendlichen erweitert sich. Aktuell verfügen etwa drei von vier Familien von 12- bis 19-Jährigen über mindestens ein Abonnement eines Video-Streaming-Dienst wie beispielsweise Netflix oder Amazon Prime Video. Dies ist ein Ergebnis der renommierten Studienreihe JIM (Jugend, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest, die heute veröffentlicht wurde. So verlagert sich die Mediennutzung der Jugendlichen zunehmend in Richtung werbefreier Plattformen.

JIM-Studie I: Spotify überholt Radio

Auch die Jubiläums-JIM-Studie (Glückwunsch zum 20.!) fördert wieder spannende Ergebnisse über die Mediennutzung der 12- bis 19-Jährigen zutage. So verzeichnet Spotify in der Teenager-Zielgruppe erstmals einen höheren Anteil regelmäßiger Nutzer als die „live“ Musiknutzung im Radio. Die Netflix-Nutzung hat sich innerhalb eines Jahres fast verdoppelt.

Freizeit = Mediennutzungszeit

Die Mediennutzung dominiert die Freizeit der Bundesbürger – vor allem der jungen – immer stärker. In Familien sind sieben der zehn häufigsten Freizeitaktivitäten medial geprägt. Bei Jugendlichen sind es acht und bei jungen Erwachsenen sogar neun von zehn regelmäßigen Freizeitbeschäftigungen. Dies sind Ergebnisse des Freizeit-Monitors der Stiftung für Zukunftsfragen.

Online-Audio – jetzt gibt’s was auf die Ohren

Der WRM heißt jetzt OAM. Im Klartext: Der Webradio-Monitor wird nach acht Jahren durch den Online-Audio-Monitor abgelöst: Und die Ergebnisse des ersten OAM 2018 zeigen: Die junge Zielgruppe liegt bei fast allen Werten der Audio-Nutzung deutlich vorn: Insgesamt sind 92 Prozent der 14- bis 29-Jährigen Online-Audio-Nutzer; in der Gesamtbevölkerung (ab 14 Jahre) sind es nur 58 Prozent. Doch was gibt’s online auf die Ohren?

Jugend musiziert (wieder)

Rund ein Viertel der 17-Jährigen musiziert – Tendenz wieder steigend, sagt eine Musik-Studie der Bertelsmann-Stiftung.  Etwas mehr als die Hälfte von ihnen macht demnach hauptsächlich Rock-, Pop-, Hip-Hop- und Technomusik, 27 Prozent klassische und 20 Prozent Unterhaltungs- oder Volksmusik. Ob junge Menschen Musik machen, hängt allerdings entscheidend vom Bildungslevel ihrer Eltern und deren finanziellen Möglichkeiten ab.

Let´s dance

Zum heutigen Halbfinale von Let´s dance gibt´s aktuelle Fakten zur Tanzlust der Deutschen: 18- bis 29-Jährige tanzen besonders gern. 56 Prozent dieser Zielgruppe bezeichnen sich selbst als Tänzer. Und zehn Prozent der unter 30-Jährigen versuchen sich nicht nur in Clubs an rhythmischen Bewegungen; sie haben in der vergangenen Saison 2016/2017 sogar ganz klassisch einen Ball besucht. Wer nun meint, dass junge Erwachsene sich am häufigsten zu Musik bewegen, hat fast recht. Aber eben nur fast. 

Das Internet ist kein Kinderkram

Für 6- und 7-Jährige spielt das Internet noch kaum eine Rolle – nur 35 Prozent der Schulanfänger nutzen das Netz mindestens selten. Dann aber wächst die Nutzung mit jedem Lebensjahr rapide, so Vorabergebnisse der renommierten KIM-Studie 2016 (Kindheit, Internet, Medien):  Von den 8- bis 9-Jährigen ist schon jeder Zweite (52 Prozent) online. Mit 12 und 13 Jahre sind es dann fast alle (94 Prozent). Zu den beliebtesten Freizeitakitivtäten der Kids zählt die Online-Nutzung indes nicht: Freunde treffen, draußen spielen und Fernsehen sind für sie (noch) spannender. 

Abo als Trend

Abonnements – wenn auch nicht die von Zeitungen und Zeitschriften – liegen im Trend. 76 Prozent der jungen Briten (16 bis 24 Jahre) haben mindestens ein Abo – zumeist von Streaming-Media-Diensten. Der regelmäßige Bezug aber werde, so kündigt es eine neue Studie etwas vollmundig an, auch in anderen Bereichen attraktiver: Games, Restaurants, Transport-und Einzelhandel.

Guter Sound für die junge Zielgruppe

Gute Nachrichten für die Hersteller von Unterhaltungselektronik: Auch in Zeiten von MP3, Webradio und Musikstreaming bleibt eine hochwertige Soundanlage für die 16- bis 29-Jährigen ein Muss – sagen 78 Prozent der jungen Befragten (im Durchschnitt aller Altersgruppen sind es nur 66 Prozent). Doch die junge Zielgruppe hört nicht nur andere Musik, sie hört auch anders Musik als die Generationen vor ihr. 

Mit dem Radio erwachsen werden

Jeder weiß, welche Musik er als Teenager gehört hat. Das erste Konzert hinterlässt eine ebenso bleibende Erinnerung wie die erste Platte oder CD, die man selbst gekauft hat ­– manche Dinge ändern sich eben nie (selbst Vinyl liegt ja wieder im Trend). Die Autoren der soeben erschienenen JIM 2015 Jugend, Information, (Multi-)Media formulieren das so: „Musik spielt in der Zeit des Erwachsenwerdens eine zentrale Rolle. Analog dazu ist auch das Radio ein klassisches Musikmedium von hoher Alltagsrelevanz.“ Für etwa die Hälfte der Zwölf- bis 19-Jährigen ist es nach eigener Aussage (sehr) wichtig, Radio zu hören.