Mobile

Digital Detox

Kaum zu glauben aber wahr: Millennials neigen eher dazu, im Urlaub auf ihr Smartphone zu verzichten, als Menschen zwischen 40 und 54 Jahren. Sagen sie jedenfalls. 57 Prozent der jungen Zielgruppe beabsichtigen, in den Sommerferien ihr Handy abzuschalten. Von den 40- bis 54-Jährigen wollen nur 40 Prozent im Urlaub auch Urlaub vom Smartphone machen. Ob sie es denn auch tun?

Schlechte Nachrichten für Nachrichten

Das Interesse an Nachrichten lässt in der jungen Zielgruppe nach, entsprechend auch deren Konsum. Im Vergleich zum Vorjahr ist die News-Nutzung 18- bis 24-Jähriger über alle Medien – sogar online – zum Teil erheblich gesunken. Dies geht aus dem Reuters Institute Digital News Survey 2016 hervor, dessen Ergebnisse für Deutschland das Hans-Bredow-Institut aufbereitet hat.

Immer und überall erreichbar sein …

… ist jungen Menschen in Deutschland gar nicht so wichtig, wie man annehmen möchte. Sagt die jungen Zielgruppe jedenfalls, wenn man sie fragt. Nur rund ein Viertel (27 Prozent) der 15-bis 19-Jährigen und ein Fünftel (21 Prozent) der 20- bis 29-Jährigen stimmen der Aussage „Für mich ist es wichtig, immer und überall erreichbar zu sein“ zu.  In anderen Ländern hat die permanente Erreichbarkeit für junge Menschen eine weitaus höhere Bedeutung.

Männliche Selfies, weibliche Selfies

28 Selfies, so schätzen 18- bis 25-Jährige die Anzahl ihrer Selbstablichtungen pro Monat. Junge Männer fotografieren sich anders und aus anderen Gründen als junge Frauen. Während sie vor allem beim weiblichen Geschlecht punkten wollen, geht es den weiblichen Befragten eher darum, andere an ihren Erlebnissen teilhaben zu lassen

Snapchat überholt Facebook

Facebook sieht alt aus: Was die App-Nutzung von Jugendlichen angeht, hat es nach Instagram jetzt auch Snapchat geschafft, den einstigen Social Media-Platzhirsch zu übertreffen. WhatsApp wird von den 10- bis 19-Jährigen an häufigsten verwendet: Für 91 Prozent der befragten Jugendlichen gehört der Messenger zu den drei meistgenutzten Social Media Apps. Damit liegt WhatsApp deutlich vor YouTube (56 Prozent) und Instagram (52 Prozent). Ob man YouTube als „Social“ bezeichnen will, ist Ansichtssache – in diesem Falle die der Bravo, die die Umfrage YouTube- sowie App-Nutzung soeben veröffentlicht hat. Snapchat hat demnach mit 35 Prozent bei den Jugendlichen deutlich aufgeholt und Facebook (32 Prozent) auf Platz fünf verwiesen. Eine enorme Verschiebung …

Digital Natives sehen sich als Veteranen des Internet

„Digital Natives sehen sich als Veteranen des Internet“

Zu diesem Ergebnis kommt das rheingold Institut, das das Verhältnis der 20- bis 30-Jährigen zum Internet in der qualitativen Studie #NEXTGEN psychologisch untersucht hat. jugendvonheute.de sprach mit Projektleiterin Patricia Archut, die selbst noch zur Zielgruppe gehört, über die Ergebnisse – und über ihre eigenen Einstellungen und Nutzungsgewohnheiten.

jugendvonheute Was ist denn aus Ihrer Sicht das überraschendste Ergebnis der Studie?
Patricia Archut Überraschend ist, dass sich die 20- bis 30-Jährigen selbst – obwohl extrem vertraut mit digitalen Angeboten – als Veteranen des Internets und längst nicht mehr in allen Belangen auf der Höhe der Zeit erleben, was die digitalen Entwicklungen angeht. Man hat, so das Selbstbild,seine Sturm- und Drangzeit bereits hinter sich. Auffällig ist die pragmatische Haltung, wenn es um die Nutzung des Internets und Angebote wie beispielsweise Apps und soziale Netzwerke geht. Man surft weniger wild herum, sondern ist eher um ein überschaubares relevant set bemüht, das einem hilft, den Überblick zu behalten. Entscheidend ist vor allem der konkrete Nutzen, den die verschiedenen ‚Verlockungen‘ bieten. Und wenn der sich nicht relativ schnell herausstellt, fliegt das Angebot vom digitalen Radar.

jugendvonheute Was macht die Zielgruppe der 20- bis 30-Jährigen generell so spannend, wenn man Einstellungen zu Internet und Nutzungsgewohnheiten qualitativ untersucht?
Patricia Archut Das Interessante an der Altersgruppe ist, dass sie mit Google, Apple, Facebook & Co erwachsen geworden ist. Das Internet ist für sie eine ganz alltägliche, vertraute und keineswegs spektakuläre Angelegenheit. Sie sind zwar Digital Natives, gehören aber noch nicht zu denen, die komplett mit digitalen Innovationen wie beispielsweise Touchscreens oder Social Media aufgewachsen sind. Deshalb nennen wir sie die „Digital Adults“.

jugendvonheute Sie gehören selbst zu den Digital Natives, Pardon!, zu den Digital Adults. Finden Sie Ihre eigene Nutzung in den Resultaten wieder?
Patricia Archut Durchaus. Ich finde es zum Beispiel interessant, wie sehr sich digitale Angebote bei mir bewähren müssen, um überhaupt in meinem Blickfeld und dann auch auf meinem Smartphone zu landen. Viele Dinge brauchen inzwischen mehrere Anläufe, bis sie sich in mein relevant set vorkämpfen können.

jugendvonheute Haben Sie dafür ein Beispiel?
Patricia Archut Snapchat ist so eine Entwicklung. Da ist die Generation nach mir sicher wesentlich fitter und unbedarfter im Umgang. Bei mir hat es auch seine Zeit gebraucht – mit mehrmaligem Downloaden und wieder löschen – bis ich richtig Spaß daran hatte. Allerdings bin ich auch jetzt lediglich passiver Beobachter vieler Blogger, mit denen ich meine Leidenschaft für Mode teile. Bis ich selbst mal ‚snappe‘, dauert es wahrscheinlich noch ein paar digitale Zeiteinheiten. Vielleicht muss auch erst eine andere soziale Plattform wegfallen …

jugendvonheute Das führt uns zurück zur Studie. Auch da haben Sie ja festgestellt, dass die junge Zielgruppe Online-Angebote sehr selektiv nutzt. Warum?
Patricia Archut Ausschlaggebend für das starke Filtern der digitalen Angebote ist unter anderem die selbst empfundene Abhängigkeit von digitalen Medien und Devices. Man kann sich ein Leben ohne nicht mehr vorstellen und trotzdem (oder gerade deswegen) sucht man nach Limitierungen, um sich von der Komplexität kontinuierlicher Innovationen und permanenter Informationen zu befreien. Besonders spürbar wird die digitale Überdrüssigkeit bei neuen Entwicklungen im Netz, bei denen die Digital Adults nur noch bedingt bereit sind, mitzugehen oder zumindest abwarten, bis sie nicht mehr darum herumkommen.

jugendvonheute Was bedeutet das für neue Produkte?
Patricia Archut Produkte und Marken sind nicht mehr automatisch interessant und magisch, nur weil sie digital und neu sind. Sie müssen sich optimal in den Alltag der User einfügen und einen starken Nutzen bieten, um damit dann vielleicht auch einen anderen Player im relevant set zu ersetzen.

jugendvonheute Welche Angebote sind denn unter dem Nutzenaspekt in der Zielgruppe heute besonders beliebt?
Patricia Archut Als besonders praktisch und relevant werden vor allem Angebote wie Soziale Netzwerke, Musik-Streaming, YouTube, Angebote der Fernsehsender oder Video on Demand empfunden. Dazu kommen Navigatoren für den Alltag – wenn es also beispielsweise um Shopping, Routenplanung, Bezahlmethoden, Reiseplanung und -buchung oder den Kauf von Tickets geht.

Eine Zusammenfassung der Studie #NEXTGEN finden Sie HIER.

Noch wenig „smarte“ Bewerber

„Die mobile Bewerbung kommt bestimmt“ – ­ so vollmundig überschreibt die Stellenbörse Jobware die Pressemitteilung zu ihrer neuen Studie. Und bestimmt wird sie damit recht haben. Irgendwann. Denn gerade mal sieben Prozent der Studierenden, die die Hochschule RheinMain für die Studie Mobile Bewerbung befragt hat, haben sich tatsächlich schon einmal mobil beworben.

Wichtigste Smartphone-Aktivitäten

Was junge Zielgruppen mit dem Smartphone machen

Sehen, wie spät es ist, und den Wecker stellen, sind die meistgenannten Smartphone-Aktivitäten im Alltag, so die junge Zielgruppe in Deutschland. Dies ist nur ein klitzekleiner Ergebnis-Schnipsel aus einer großen Studie. Und schon der ist nicht uninteressant. Unter  www.consumerbarometer.com kann man gratis Ergebnisse unterschiedlichster Fragestellungen z.B. alters- oder länderspezifisch auswerten.  Das Google Consumer Barometer wurde von TNS erhoben und basiert auf Befragungen von mehr als 400.000 Menschen aus 56 Ländern.

Quelle: Google Consumer Barometer. Tägliche Nutzung. 16- bis 24-Jährige in Deutschland.

Der Kampf der (Geräte-)-Generationen

Während die Generation 30 plus noch auf den Computer/Laptop starrt, können junge Zielgruppen der stationären Internetnutzung immer weniger abgewinnen: Über die Hälfte ihrer Online-Zeit verbringen die 14- bis 29-Jährigen nicht mehr am Computer/Laptop, sondern an mobilen Screens, zeigt der neue TNS Convergence Monitor. 50 Prozent der im Internet verbrachten Zeit entfallen in dieser Altersgruppe auf die Nutzung des Smartphones, weitere acht Prozent aufs Tablet.