Gesellschaft

Was Österreichs Jugend bewegt

Wer wissen will, wie Österreichs Jugend tickt, dem hilft der neue Jugend Trend Monitor 2017. Von der EU-Freundlichkeit beziehungsweise -Feindlichkeit der 14- bis 29-Jährigen über ihre Einstellungen zu Themen wie Auto & Uber oder Bargeld & Apple Pay bis hin zu Urlaubsträumen & Reiserealität. Die Unterschiede zwischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Österreich und Deutschland scheinen in vielen Punkten nicht allzu groß zu sein.

Genuss & Politikverdruss

Pünktlich zu den Bundestagswahlen zeigt die dritte Ausbildungsstudie von McDonalds: Knapp jeder zweite junge Erwachsene sieht seine Interessen nur unzureichend von der Politik berücksichtigt. 73 Prozent der 14 bis 25-Jährigen fordern von ihr eine bessere Ausrichtung der Lehrpläne auf das Berufsleben, 61 Prozent die Sicherstellung von Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt und 59 Prozent die soziale Durchlässigkeit in der Gesellschaft. 

Die junge Zielgruppe wächst!

Die Hersteller von Kinderprodukten können rosigen Zeiten entgegensehen: Die Schülerzahlen wachsen bis 2030 um sage und schreibe acht Prozent, so eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung. Diese hat indes weniger die Umsatzzahlen der Spiel- und Süßwarenindustrie im Blick als vielmehr den drohenden Mangel an Lehrern und Klassenräumen. 

Alles außer süß?

Zucker ist böse. Wahlweise ist das weiße Zeug „das neue Fett!“ (SWR), „der neue Tabak“ (Welt) oder gleich „das neue Heroin“ (n-tv). Besonders in der Kritik ist Zucker nicht in seiner reinen Pulverform, sondern schlau versteckt in Süßigkeiten und gut getarnt in Fertiggerichten. Dies hat sich zum Leidwesen der Hersteller auch in jungen Familien rumgesprochen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. 

Teenager fühlen sich von Politikern nicht vertreten

Das politische Interesse der 14- bis 17-Jährigen in Deutschland fällt sehr unterschiedlich aus. Jeweils ein Drittel bezeichnet sich stark, als mittelmäßig oder als kaum interessiert. Ob das Thema die Jugendlichen bewegt, ist auch eine Geschlechterfrage: Fast die Hälfte der befragten Jungs, aber nur jedes fünfte Mädchen beschäftigt sich nach eigenen Angaben intensiv und regelmäßig mit Politik. Ob sich dies ändert, wenn die Teenager wahlberechtigt sind, darf bezweifelt werden. 

Deutsche Kids finden Donald Trump blöd …

… und das nicht erst seit der G20-Gipfel die Schlagzeilen bestimmt. Der US-Präsident ist bei sechs- bis 19-Jährigen der unbeliebteste Mensch auf Erden: Jedem sechsten Kind/Teenager fiel spontan der Name Trump ein, als iconkids & youth im Mai nach Leuten fragte, die sie gar nicht mögen beziehungsweise richtig blöd finden. 

Kinder- & Jugendstatistik

Der Deutsche Kinder- und Jugend(-hilfe) Monitor 2017 bietet einen großen Fundus an statistischem Material zu Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Kostprobe gefällig? In Deutschland leben 22 Millionen Menschen unter 28 Jahren – ein Anteil von 26,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Darunter sind elf Millionen Kinder, von denen jedes dritte einen Migrationshintergrund hat. Manche Zahlen des Reports sind erfreulich, manche erschreckend. 

Generation What?

What? Jetzt kommt auch noch der Abschlussbericht? Über die Studie Generation What? der öffentlich-rechtlichen Sender Europas haben wir (und andere) schon so viel geschrieben, dass wir jetzt beinahe das Finale versäumt hätten. Demnach steckt die Mehrheit der jungen Europäer in einer Krise. Einer Vertrauenskrise. Sie vertrauen nicht auf die Politik, aber auch nicht auf die Medien. Wobei letzteres für die Initiatoren der Studie besonders ärgerlich sein dürfte. 

Junge Deutsche sind die größten EU-Befürworter

Die meisten von ihnen haben nie eine Grenzkontrolle in Europa erlebt und können sich auch nicht daran erinnern, jemals in D-Mark, Lira, Francs oder Schilling bezahlt zu haben: Nichtsdestoweniger haben Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland ein ausgesprochen positives Gesamtbild von der EU.