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Junge Zielgruppe will Mobile Payment

Smartes Bezahlen setzt sich laaaangsam aber sicher durch. Die junge Zielgruppe, die auch gerne mal 1,99 an der Supermarkt-Kasse per EC-Karte bezahlt, wird dafür sorgen! Mehr als ein Drittel der 14- bis 29-Jährigen (36 Prozent) hat schon per Smartphone bezahlt, in der Gruppe der 30- bis 49-Jährigen sind es nur halb so viele und bei den über 50-Jährigen nur noch zehn Prozent. Das geht aus der aktuellen IP-Trendline Befragung hervor. 

Millennials in Bayern (und anderswo?)

Wer wissen will, wie beträchtlich die Unterschiede zwischen den Geschlechtern immer noch sind, sollte sich die Studie Lebensentwürfe junger Frauen und Männer in Bayern ansehen. Die erhebt zwar nur die Lebensverhältnisse im Freistaat, dies aber gründlich. Und die Ergebnisse dürften zumindest in der Tendenz auch für andere Bundesländer zutreffen. Einige Trends: Insgesamt geben 23 Prozent der 18- bis 40-Jährigen an, ein sehr starkes oder starkes Interesse an Politik zu haben. Doch während es bei jungen Männern immerhin 35 Prozent sind, halten sich lediglich 11 Prozent der jüngeren Frauen für politikinteressiert. 

Digital Natives gegen frühe Online-Nutzung

Man lese uns staune: Die Hälfte der 14- bis 17-Jährigen lehnt es ab, Kinder künftig frühzeitig ans Internet heranzuführen. Nur zwölf Prozent der Jugendlichen sind dafür. Ausgerechnet die Digital Natives stehen somit einer frühen Online-Nutzung durch Kinder sehr viel ablehnender gegenüber als alle älteren Befragten.

Löw(en)grube – Ich hab´ da mal nen Generationskonflikt

Douglas Coupland hat uns ganz schön was eingebrockt. Sein Romantitel hat Soziologen inspiriert, die zwischen den frühen 60er und frühen 80er Jahren Geborenen „Generation X“ zu taufen. Da blieben nicht mehr nicht mehr allzu viele Buchstaben übrig. Schon ist die Generation Z (ab 1995 geboren) in der Pubertät und darüber hinaus. Stellt sich die Frage: Was tun, wenn uns das Alphabet ausgeht?

Interview mit Sabine Kadolph, Dr. Sommer-Team der Bravo

Pubertät 3.0

Was Jugendliche wirklich beschäftigt, weiß wohl kaum jemand so genau wie Dr. Sommer von Bravo. Da es ihn aber bekanntlich nie gegeben hat, sprachen wir mit Sabine Kadolph, einer seiner „Stellvertreterinnen“, über eine schwieriger gewordene Pubertät, nahbare Stars und das wachsende Gesundheitsbewusstsein der Jugendlichen.

jugendvonheute Sind Jugendliche dank Google, Wikipedia, YouTube & Youporn heute abgeklärter und aufgeklärter?
Sabine Kadolph Abgeklärt sind sie sicher nicht und sie sind auch nicht so aufgeklärt, wie man annehmen möchte. Natürlich haben sie mehr Möglichkeiten, sich zu informieren – aber das „Mehr“ an Information schürt auch neue Unsicherheiten.

jugendvonheute Welche Unterschiede gibt es aus Ihrer Sicht zwischen der Pubertät 3.0 und der analogen Pubertät in den 90er Jahren?
Sabine Kadolph Zunächst hat sich die Pubertät an sich nicht verändert. Es ist eine schwierige, aber auch eine sehr schöne und spannende Zeit. Sie beginnt vielleicht ein bisschen früher und die Jugendlichen sind heute auch etwas ungeduldiger, erwachsen zu werden. In den Jahren, in denen der Körper reift, möchten sie schon dieses fertige Körperbild haben, das ihnen gefällt. Der Versuch, sich abzugrenzen, anders sein zu wollen als die Erwachsenen, ist aber nach wie vor da. Was sich gravierend verändert hat, ist die Kommunikation – von Facebook bis Instagram, von Whats App bis Snapchat.

jugendvonheute Ist die Pubertät schwieriger geworden?
Sabine Kadolph Ja. Denn die Jugendlichen sind in der Zeit, in der all diese Veränderungen stattfinden, ohnehin sehr gefordert. Sei es schulisch, sei es in der Familie. Das Elternhaus ist oft nicht mehr so da wie früher – es gibt viele Alleinerziehende und neue Familienkonstellationen. Außerdem sind Jugendliche in der Schule heute viel stärker gefordert als früher und schon sehr in die Zukunft orientiert. Dazu kommt der Druck, bei den Klassenkameraden angesehen und beliebt zu sein. Das alles zu vereinbaren, ist schwierig – und Spaß haben will man ja auch noch.

jugendvonheute Sie sind fast 25 Jahre im Dr. Sommer-Team. Wird es Ihnen nicht manchmal langweilig, immer wieder die gleichen Fragen Pubertierender zu beantworten? 
Sabine Kadolph Überhaupt nicht. Mein Job ist und bleibt spannend. Auch wenn manche Fragen immer wieder kommen, so werden sie doch immer wieder auf neue Art und in anderen Zusammenhängen gestellt.

jugendvonheute Was sind denn die Fragen-Klassiker in neuem Gewand?
Sabine Kadolph Alles rund um das Thema Aufklärung. Und auch mit der Frage „Was ist normal?“ haben wir es quasi tagtäglich zu tun. Ist mein Körper normal? Ist es normal, dass ich schon mit elf meine Tage habe oder mit 14 noch nicht? Ist es normal, dass alle in meiner Klasse größer sind als ich? Diese Fragen bleiben, weil man sich in diesem Alter eben nicht allzu sehr von Anderen unterscheiden will. Und natürlich dreht es sich auch immer wieder ums Verliebtsein: Wie mache ich ihn auf mich aufmerksam? Wie spreche ich sie an?

jugendvonheute Vom Verliebtsein zum Anhimmeln: Früher gehörte das Poster überm Bett zum Teenager-Dasein. Man hat aber den Eindruck: Je intensiver im Fernsehen Superstars gesucht werden, desto weniger scheinen sie die Jugend zu interessieren?
Sabine Kadolph Da muss ich widersprechen. Stars gibt es nach wie vor. Es ist nur eine ganz neue Art von Stars hinzugekommen – die YouTuber, die ganz nah dran sind an der Welt der Jugendlichen. Bibi oder Dagi Bee sind wie die Teenager selbst und beschäftigen sich mit den gleichen Themen. Und deren Poster hängen dann auch im Zimmer. Was es nicht mehr gibt, sind Stars, die über Jahre hinweg mehrere ,Generationen` von Teenagern begeistern, so wie früher Boybands wie Take That. Das ist alles viel schnelllebiger geworden.

jugendvonheute In der eben erschienenen Bravo Dr.-Sommer-Studie 2016 werden die 11- bis 17-Jährigen als „Generation Selfie“ bezeichnet. Sind die massenweisen Selbst-Postings aus Ihrer Sicht Fluch oder Segen?
Sabine Kadolph Beides. Auf der einen Seite ist es gut fürs Ego, sich selbst darzustellen und bewerten zu lassen. Vor allem, wenn dann noch das Feedback kommt: Du siehst toll aus! Aber es kann natürlich schnell ins Gegenteil umschlagen.

jugendvonheute Eben startete die neue Staffel von Germany´s next Topmodel. Und in der Dr. Sommer Studie geben 78 Prozent der Jugendlichen an, dass es einen Zusammenhang zwischen Beliebtheit und „dünn sein“ gibt. Was bedeutet das für die Jugendlichen
Sabine Kadolph Sie spüren einen großen Druck. Aber ich würde das nicht nur an dieser Sendung festmachen. Dass gutes Aussehen und Schlanksein wichtig sind, wird ja überall vorgelebt. Auch deshalb sehen wir es als eine unserer größten Aufgaben, das Selbstbewusstsein der Jugendlichen zu stärken. Denn nur so können sie sich auch in Bezug auf Liebe und Sexualität frei äußern, sagen, was ihnen Spaß macht und was sie sich wünschen – um nur ein Beispiel zu nennen.

jugendvonheute Gibt es denn aus Ihrer Sicht ein Thema, bei dem sich die Jugend von heute besonders deutlich von früheren Teenager-Generationen unterschiedet? 
Sabine Kadolph Was sich total verändert hat ist, dass die Jugendlichen sehr, sehr gesundheitsbewusst geworden sind: Nicht Rauchen, keine Drogen, viel Körperpflege, bewusst Sport treiben und möglichst gesund essen. Wie kann ich mich vegetarisch oder vegan ernähren? Was kann ich machen, um meine Bauchmuskeln zu stärken? Wie kann ich das Beste aus meinem Typ machen? Solche Fragen kommen heute sehr viel früher. Da treffen dann Youtube-Stars wie Bibi mit ihren Schmink- und Styling-Tipps voll ins Schwarze. Das macht den Jugendlichen dann richtig Spaß und das ist dann auch eine sehr schöne Seite dieses Alters. Und wenn Jugendliche dann noch Freunde haben, kann die Pubertät eine ganz, ganz tolle Zeit sein.

Sabine Kadolph ist seit fast 25 Jahren im Dr. Sommer-Team. Das Dr.-Sommer-Team liefert seit 1969 bei allen Fragen rund um Liebe, Sex, Körper und Beziehungen Antworten für die Jugendlichen. Die Rubrik wurde beim Relaunch 2014 auf sieben Seiten deutlich erweitert: mit dem Dr. Sommer-Klassiker „Deine Fragen der Woche“ auf einer Doppelseite, dem Special zu einem aktuellen Thema aus der Lebenswelt der Leser, im Wechsel der Bodycheck und die Rubrik „Das erste Mal“ (zu Themen wie der erste Streit, der erste Sex, das erste Mal beim Anderen übernachten etc.) und dem Pärchen-Talk „Liebe & Sex“. Auf BRAVO.de hat Dr. Sommer einen eigenen Channel; Dr. Sommer-TV bietet ausgewählte Themen im Videoclip-Format.

Fasten – bei Jungen im Trend

Die Meldung zum Aschermittwoch: 63 Prozent der 18- bis 29-Jährigen haben schon gefastet – also mehrere Wochen lang auf ein bestimmtes Genussmittel oder Konsumgut verzichtet. Rund ein Drittel übte sogar schon mehrfach längerfristig Verzicht. Damit ist die junge Zielgruppe mit Abstand am fasten-freudigsten. Was umso erstaunlicher ist, da Ältere im Laufe ihres Lebens ja deutlich mehr Gelegenheit gehabt hätten, sich mal in Abstinenz (wovon auch immer) zu üben. Von Alkohol und Süßem zu lassen, ist für viele vorstellbar. Auf Internet und Smartphone zu verzichten, kommt aber nicht infrage.

Porno & Recycling

„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt“. Wenn Samuel Beckett Recht hatte, werden Moralapostel in den USA demnächst eine Menge Cortisonsalbe brauchen. Denn die junge Zielgruppe (13 bis 24 Jahre) hat heute mehr Bedenken, ihren Müll nicht zu recyceln als pornografische Inhalte zu konsumieren. Warum uns das juckt?

Millennials vertrauen Suchmaschinen mehr als Medien

Liebe klassische Medien, jetzt heißt es stark sein: Nur noch 55 Prozent der deutschen Millennials vertrauen euch. Sogar auf Suchmaschinen verlassen sich die 18- bis 34-Jährigen lieber als auf eure Informationen (59 Prozent). Und gegenüber den reinen Online-Medien habt ihr in der jungen Zielgruppe nur noch einen Vertrauensvorschuss von gerade mal zwei Prozentpunkten.

Erste Diät mit 12, erster Sex mit 17

Dr. Sommer (den es nie gab) tut, was er immer schon tat: Er klärt das junge Deutschland auf. Früher im Auftrag der guten alten Jugendzeitschrift Bravo, heute im Dienste der „Multimediamarke Bravo“. Soeben veröffentlichte die Bauer Media Group die Dr. Sommer-Studie 2016. Das erste, für Eltern vermutlich erfreuliche Ergebnis: Youporn & Co haben offenbar wenige Auswirkungen auf das reale pubertäre Liebesleben.

Persönliche Ziele der 14- bis 34-Jährigen

Die wichtigsten Wünsche für die eigene Zukunft

Jugendlichen und junge Erwachsene wünschen sich für 2016 vor allem mehr Zeit für Freunde und die Möglichkeit, finanzielle Rücklagen zu bilden. In der Gesamtbevölkerung ist der größte Wunsch Zeit für sich selbst, gefolgt von mehr Zeit für Freunde und Familie. Nicht ganz überraschend haben die Wünsche „Etwas Neues ausprobieren/lernen“ und im „Beruf durchzustarten“ für die junge Zielgruppe deutlich höherer Priorität als für Ältere.

Quelle: BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, Persönliche Ziele für 2016 – zwischen Entschleunigung und Sparsamkeit. Basis: 2.000 Personen ab 14 Jahren, die Ende 2015 in persönlichen Interviews nach ihren Zielen für das kommende Jahr gefragt wurden.