Sinnsuche im Sinkflug

Es ist schon erstaunlich, wo sich überall Informationen über junge Menschen finden. Heute deshalb zum ersten (und vermutlich zum letzten) Mal an dieser Stelle ein Fundstück aus dem „Senioren Ratgeber“, dem monatlichen Magazin frisch aus Ihrer Apotheke. Es geht allerdings nicht um Pillen und Pülverchen, sondern gleich um den Sinn des Lebens.

Glückliche Generation Praktikum

2006 war die „Generation Praktikum“ auf Platz zwei beim Wettbewerb zum Wort des Jahres gelandet. Unwort des Jahres wäre treffender gewesen: Denn in der Folge stand der Begriff „Praktikum“ für Ausbeutung statt Ausbildung, schlechte Bezahlung für gute Arbeit, Serienpraktika statt Festanstellung. So weit, so schlecht und mittlerweile falsch. Denn heute sind 82 Prozent der Praktikanten zufrieden mit dem, was sie machen.

Das Handy als Beziehungskiller?

Ein italienisches Restaurant in München, Freitag kurz vor 22 Uhr. Das Pärchen am Nebentisch hat gegessen, getrunken – und seit anderthalb Stunden kein Wort mehr miteinander gesprochen. Ein altes Ehepaar, das sich nichts mehr zu sagen hat? Weit gefehlt – die beiden sind Mitte 20 und haben offenbar großes Mitteilungsbedürfnis – Anwesende allerdings ausgenommen.

Landfrust: Das Internet wird zu langsam schneller

Früher waren Jugendliche auf dem Land aufgeschmissen, wenn die Busverbindungen schlecht waren. Heute sind sie es, wenn die Internetverbindung zu wünschen übrig lässt. Freunde von mir, die vor ein paar Monaten aufs Land gezogen sind, wissen von einem entsprechenden Drama in mehreren Akten zu berichten. Die Kurzfassung: Den schnellen Internet-Zugang fürs dörfliche Idyll hatten sie zwar bestellt, aber nicht bekommen. Jetzt sitzen sie, die sich für einen Teil der digitalen Elite halten, mit zwei Teenager-Töchtern, diversen Tablets, Laptops und Smartphones auf dem Land – und sind quasi abgeschnitten von der Welt.

Selbstfindung im Internet

Ego-Googeln ist zum Volkssport geworden: Fast drei Viertel der Internetnutzer (72 Prozent) haben sich schon selbst bei allgemeinen Suchmaschinen wie Google, Yahoo und Bing oder bei speziellen Anbietern wie 123people und Yasni gesucht. Jeder dritte Internet-Nutzer (35 Prozent) googelt regelmäßig seinen eigenen Namen, um herauszufinden, was im World Wide Web über ihn steht.

Oh Shit…Was tun, wenn der „Storm“ wütet?

„Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht“ – so definiert der „Duden“ den Begriff Shitstorm. Dank Facebook, Twitter und Co. kann heute jeder zum (Shit-)Sturm blasen. Mal ist der Auslöser ein Phantom-Tor, mal eine Scheibe Wurst, mal eine unbedachte Äußerung. Gerade trifft der üble Gegenwind Bayer-Leverkusen-Stürmer Stefan Kießling wegen seiner Reaktion auf das Phantom-Tor (heftige Beleidigungen inklusive). Letztes Jahr empörten sich Veganer massiv und medienwirksam, als Basketball-Star Dirk Nowitzki in einem ING-DiBa-Spot beim Metzger eine Scheibe Wurst aß. Und nach Angela Merkels „Das Internet ist für uns alle …“ wurde #Neuland zum hämischen Top-Twitter-Thema.