Elke Löw

Rosarote Aussichten

78 Prozent der 14- bis 34-Jährigen in Deutschland gehen mit Zuversicht ins neue Jahr. Mit zunehmendem Alter neigt man eher dazu, die rosarote Brille abzusetzen: Von den über 55-Jährigen blicken „nur“ 62 Prozent optimistisch auf 2015, so eine Studie der Stiftung für Zukunftsfragen. Weiterlesen

Weniger positiv beurteilen die Menschen in Deutschland die wirtschaftliche Entwicklung. Lediglich 34 Prozent glauben, dass Deutschland Ende 2015 wirtschaftlich besser dastehen werde als derzeit (im Vorjahr waren es 41 Prozent). Als Faustregel gilt der Studie zufolge: Je jünger man ist und je mehr man verdient, desto optimistischer ist der Blick auf die Zukunft.

Das Vertrauen in die Politik bleibt unverändert gering. Nur fällt die Politikverdrossenheit in der jungen Zielgruppe (etwas) geringer aus als bei den Älteren. Immerhin ein Viertel der 14- bis 34-Jährigen nimmt an, dass unsere Politiker in diesem Jahr an Zustimmung gewinnen werden. Diese Ansicht teilt aber nur ein Fünftel der Gesamtbevölkerung.

Junge Autokäufer setzen auf alternative Antriebe

Gute Nachrichten für die Automobilhersteller: Die Generation Y (19 bis 31 Jahre) könnte umweltfreundlichen Antrieben zum Durchbruch verhelfen. Für einen Großteil der jungen potenziellen Autokäufer sind alternative Techniken wie Hybrid- oder Elektromotoren ernst zu nehmende Optionen beim Autokauf, so eine internationale  Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte.

Löw(en)grube – Frohes Fest

In der Löw(en)grube wirft Ihnen Elke Löw dubiose Studien, Marketing-Peinlichkeiten und fragwürdige Trends zum Fraß vor. Heute: die Flut der Weihnachtsstudien.

Weihnachten 2014 in Deutschland: Männer tragen den Christbaum (54 Prozent), Frauen die Verantwortung – für die Geschenke an Familie und Freunde (85 Prozent). 189 Kilometer legen wir zurück, um unsere Liebsten zu besuchen. Und 124 Mal streiten Paare in der Vorweihnachtszeit (gilt aber nur in Großbritannien).

Buntes Treiben geht unter die Haut

Jeder achte Deutsche hat ein Tattoo. Unter Bundesliga-Fußballern oder Popsternchen steigt das Bedürfnis nach dauerhafter Körperkunst epidemisch an, wie jeder Fernsehzuschauer weiß. Die Wahrscheinlichkeit einer Tätowierung hänge aber auch von Alter, Herkunft und Geschlecht ab, weiß eine Allensbach-Studie. Fast jede dritte junge Frau und jeder fünfte junge Mann in Deutschland ist tätowiert. Und obwohl die Mauer seit 25 Jahren weg ist: Was die bunten Bilder auf der Haut angeht, gibt es ein gewaltiges Gefälle zwischen den alten und den nicht mehr ganz so neuen Bundesländern.

Generation „Ja, aber“

…so beschreibt die Studie „Standort Zukunft“, die der Energiekonzern RWE und TNS Emnid erstellt haben, Menschen um die 30 – also 7,9 Millionen Deutsche zwischen 27 und 34 Jahren. Doch warum „Generation Ja, aber“? Diese Altersgruppe will Sinnstiftung statt Reichtum – ABER trotzdem gut verdienen. Sie will ökologisch leben, ABER deswegen nicht wirklich auf etwas verzichten, und: Sie will die große Freiheit genießen, entscheidet sich ABER dennoch für den sicheren Arbeitsplatz.

Ich bin dann mal weg – bei Facebook

Mitte letzten Jahres berichteten wir über ein kleines zartes „Trendchen“ – mittlerweile hat es sich zum ausgewachsenen Trend gemausert: Man kann als junger Mensch wieder ohne soziale Netzwerke wie Facebook existieren! Das haben inzwischen mehr als ein Viertel der Kinder und Jugendlichen festgestellt. Während 2012 noch 87 Prozent der zwölf – bis 19-jährigen Internet-Nutzer „zumindest selten“ soziale Netzwerke besuchten, sank der Anteil der wenigstens gelegentlich Aktiven auf aktuell 73 Prozent. Auch bei den regelmäßigen Nutzern gab es massive Einbrüche, so die JIM-Studie 2014 des Medienpädagogischen Forschungsdienstes Südwest (Stuttgart).

Löw(en)grube – Fahrende Selbstfotografierer

In der Löw(en)grube wirft Ihnen Elke Löw dubiose Studien, Marketing-Peinlichkeiten und fragwürdige Trends zum Fraße vor.

92 Prozent der 18- bis 24-Jährigen  – also praktisch alle – haben schon Selfies mit ihrem Smartphone gemacht. Die digitalen Selbstbildnisse beschäftigen jetzt sogar die Autohersteller. Ford hat seinen Slogan „Ford. Die tun was.“ zwar vor mehr als zehn Jahren ausgemustert – tut aber immer noch was: nämlich eine Studie in Auftrag geben. Der zufolge haben 28 Prozent der jungen deutschen Autofahrer schon Selfies gemacht – während der Fahrt.

Schöne Bescherung!

Der beliebten Geschenkpapierschlacht am Heiligen Abend steht auch in diesem Jahr nichts im Wege: Während einige kleinere Studien in den letzte Monaten unkten, die Deutschen würden in diesem Jahr deutlich weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben als früher, sind sich die Konsum-Klimaforscher der GfK sicher: Pünktlich zur Vorweihnachtszeit steigt die Kauflust der Deutschen wieder! Gerade die Jüngeren zeigen sich in Spendierlaune; im Schnitt wollen die 14- bis 24-Jährigen 135 Euro in Weihnachtsgeschenke investieren und damit 13 Euro mehr als im Vorjahr.