Elke Löw

Fernsehen allein reicht nicht!

Warum nur auf einen einzigen Bildschirm starren, wenn man gleichzeitig einen zweiten genießen kann? Das denken sich immer mehr (vor allem junge) Fernsehzuschauer und beschäftigen sich mit Smartphone oder Tablet, während die Glotze läuft: 87 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen zum TV mindestens ein Mal monatlich ein anderes Gerät. In einem knappen Jahr ist die Parallelnutzung der jungen Zielgruppe aber nicht nur um 13 Prozentpunkte gestiegen – sie hat sich auch inhaltlich gravierend geändert.

200 Stunden Narren-TV

Endlich Aschermittwoch! Mehr als 200 Stunden Faschings-Fernsehen hatten uns die deutschen TV-Sender in den letzten anderthalb Wochen beschert. ARD und ZDF wechselten sich zur besten Sendezeit mit stundenlangen Übertragungen ab. Gefühlte drei Stunden kostete allein das wegzappen aus Prunksitzungen und Karnevalsumzügen. Dabei findet eine satte Mehrheit der Deutschen, dass im Fernsehen zu viel Fasching gezeigt wird.

Klimawandel beim Thema Klimawandel

In der jungen Zielgruppe wandelt sich das Meinungsklima zum Thema Klimawandel. Für 33 Prozent der befragten 15- bis 24-Jährigen ist er das wichtigste Umweltthema. 2011 hatten nur 24 Prozent dem Klimawandel so hohe Priorität eingeräumt. Dies hat (auch) wirtschaftliche Folgen. Ökostrom-Anbieter dürften sich freuen: In den nächsten Jahren werden sie – dank der jungen Zielgruppe – ihre Umsätze deutlich steigern können.

Karriere? Nein Danke!

Nach jahrelangen Diskussionen kommt 2016 endlich die Frauenquote (zumindest für Aufsichtsratspositionen in Großunternehmen). Und jetzt das: Die jungen deutschen Frauen zieht es gar nicht in Führungspositionen, jedenfalls nicht massenweise: Nur 29 Prozent der weiblichen Millenials, also der unter 30-Jährigen, wünschen sich eine Top-Position. So ein Ergebnis des Deloitte Millenial Survey.

Löwengrube – Man höre und staune (nicht)

In der Löw(en)grube wirft Ihnen Elke Löw kuriose Studien, Marketing-Peinlichkeiten und fragwürdige Trends zum Fraß vor. Heute: Die Erforschung der Wirkung von High Heels.

Manche Studie fördern so „überraschende“ Ergebnisse zu Tage, dass es einen aus den Schuhen haut. Denn wer – außer den Stiletto-Designern Manolo Blahnik und Christian Louboutin –  wäre schon auf die Idee gekommen, dass Frauen, die hohe Absätze tragen, auf Männer wirken? 90 Prozent aller Frauen und … Nicolas Guéguen! Der Professor für Sozial- und kognitive Psychologie an der Universität der Südbretagne hat eine Studie auf die Beine gestellt, die beweist, wie High Heels bei Frauen die Hilfsbereitschaft von Männern fördern.

Löw(en)grube – Bei Bifies geht’s nicht um die Wurst

Langsam wird´s mühsam. Überall müssen wir uns fotografieren, damit wir und andere wissen, dass wir da sind. Alle machen Selfies für Instagram, Facebook, Twitter & Co: Promis und solche, die es werden wollen, Jung und Alt, Mensch und Tier (siehe Foto). In grauer Vorzeit lernte man Gedichte auswendig, heute die verschiedenen Formen der Smartphone-Selbstdarstellung: Belfies zeigen den eigenen Hintern, Shelfies ein Regal, Felfies alles, was ein Fell hat. Und bei Bifies geht es nicht um die Wurst, sondern um Bikini-Bilder.