Vielleicht weniger als sie verdienen? 52 Prozent der unter 35-Jährigen halten ihr eigenes Einkommen für nicht angemessen. Das Durchschnittseinkommen der jungen Vollzeitbeschäftigten liegt bei 2.310 Euro brutto. Da aber bekanntlich entscheidend ist, was hinten rauskommt, haben wir das mal ausgerechnet: Bei Steuerklasse 1 bleiben davon 1.529 Euro netto übrig.
Allerdings nähert sich das Einkommen mit zunehmendem Alter dem Durchschnittseinkommen an. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat in einer Sonderauswertung seiner Studie DGB-Index Gute Arbeit 2015 für junge Beschäftigte errechnet, dass das Standardeinkommen der 15- bis 25-Jährigen bei 1.490 Euro, das der 25- bis 30-Jährigen bei 2.150 und das der 30- bis 35-Jährigen bei knapp 2.600 Euro brutto liegt. Bei der Berechnung des Standardeinkommens wurden Teilzeitkräfte einbezogen und hochgerechnet, was sie verdienen würden, wenn sie denn eine 40-Stunden-Woche hätten. Wenn. Junge Beschäftigte arbeiten nämlich überdurchschnittlich häufig in „atypischen Beschäftigungsverhältnissen“ (bürokratendeutsch für befristet, in Leiharbeit oder Teilzeit). Über ein Viertel (28 Prozent) der unter 35-Jährigen und sogar fast die Hälfte der unter 25-Jährigen (46 Prozent) arbeiten „atypisch“.
Dementsprechend sehr/eher stark belastet fühlen sich 60 Prozent der jungen Berufstätigen, weil ihre Rente nicht oder nur gerade so ausreichen wird. Etwas mehr als jeder Dritte fühlt sich belastet, weil er kein „angemessenes Einkommen hat“, fast ebenso viele, weil sie sich gehetzt sind und unter Zeitdruck stehen.
Der DGB-Index Gute Arbeit wird in regelmäßigenAbständen erstellt und dient deutschlandweit als Gradmesser für die Arbeitsqualität bei jungen Beschäftigten. Grundlage ist eine repräsentative Umfrage unter 4.916 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland.
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