Fernseher in der Hosentasche

Bei 14- bis 22-Jährigen hat Video on Demand (VoD) das klassische Fernsehen abgelöst. Über die Hälfte der Bewegtbild-Nutzungszeit der jungen Zielgruppe (52 Prozent) entfällt auf VoD. Wenn 14- bis 22-Jährige doch mal klassisches Fernsehen auf dem ebenso klassischen Gerät schauen, dann, um „auf dem Laufenden bleiben“.

Auf lineares TV entfällt gerade noch ein Drittel der Nutzungsdauer (33 Prozent). Streaming-Dienste haben in dieser Zielgruppe – auch dank der Nutzung per Smartphone – die Nase vorn. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studie My Screens IV der Mediaagentur Initiative Media.

Mehr als die Hälfte der 14- bis 20-Jährigen konsumiert täglich oder fast täglich VoD-Inhalte auf YouTube, Netflix oder Amazon Video – über 80 Prozent auf dem Smartphone. Dass der Anteil der Jungen, die Paid-VoD nutzen, etwas unter dem Bevölkerungsdurchschnitt liegt, ist wohl keine Frage des Wollens, sondern des (es sich leisten) Könnens: Viele der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben noch kein eigenes Einkommen, das sie für VoD-Dienste ausgeben könnten.

YouTube ist der am häufigsten genutzte VoD-Service der Zielgruppe, dicht gefolgt von Amazon Video. Netflix folgt zwar erst an fünfter Stelle, ist in der Generation Z jedoch deutlich häufiger verbreitet als unter den über 30-Jährigen. Zudem nutzen die 14- bis 20-Jährigen überdurchschnittlich oft inoffizielle VoD-Seiten im Internet, die sich rechtlich gesehen in einer Grauzone befinden.

Bereits zum vierten Mal untersuchte die Mediaagentur Initiative in der Studie My Screens IV  auch die Verwendung anderer Geräte – wie Smartphone, Laptop, Tablet und PC – parallel zum TV. Wenig verwunderlich: Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen nutzen überdurchschnittlich häufig einen Second Screen. Die ungeteilte Aufmerksamkeit für ein einzelnes Medium ist eher die Ausnahme denn die Regel.