Meldung

Per Smartphone bezahlen klingt smart…

…ist es aber (noch) nicht. Selbst Technik-Begeisterte benutzen ihr Handy so gut wie nie als Portemonnaie. Erst 17,6 Prozent der App-Fans in Deutschland haben überhaupt schon einmal mit ihrem Smartphone bezahlt. Für weitere 38 Prozent wäre es zumindest vorstellbar, sich irgendwann in Zukunft nur mit dem Smartphone bewaffnet an einer Kasse anzustellen. Und dabei handelt es sich nur um Auskünfte von Menschen, die ihr Smartphone so gern nutzen, dass sie den Marktforschern von TNS Infratest ihre Erfahrungen mittels einer eigenen Befragungs-App beantwortet haben.

Duftmarken setzen

Junge Männer achten beim Kauf von Parfüm und Aftershave bevorzugt auf die Marke – koste es, was es wolle. Bei anderen Kosmetikprodukten schauen sie viel stärker auf den Preis. Das zeigt die Studie Kosmetik-Zielgruppe Junge Männer 2014 des Marktforschungsinstituts research tools, Esslingen. Die beliebtesten Duftmarken setzen bei den jungen Männern Boss, Adidas und Bruno Banani. Nur 15 Prozent der 18- bis 29-Jährigen benutzen kein Duftwasser. Bleiben fast fünf Millionen junge Männer, die ihr Parfüm und/oder Aftershave übrigens meist ganz klassisch in der Parfümerie (nicht etwa im Drogeriemarkt oder im Internet) kaufen. Ein Potenzial, das Parfümhersteller ganz bestimmt dufte finden.

Laufend SMS

Über eine Gefahr des Multitaskings – durch die Gegend laufen und dabei SMS schreiben – hatten wir schon berichtet. Leider gibt es immer noch keine Zahlen darüber, wie viele Menschen gegen Laternenpfähle rennen, stolpern oder andere anrempeln, während sie simsen oder whats-appen. Gefühlt hat sich die Zahl im letzten Jahr mindestens verdreifacht. Immerhin hat die Uni Tokio jetzt errechnet: Wenn 1500 Menschen „multitaskend“ über einen Platz in der japanischen Hauptstadt laufen, dann gibt es 446 Kollisionen und 103 Stürze. Für die „laufend“ tippenden Passanten dürfte das – im wahrsten Sinne des Wortes – kein Beinbruch sein. Doch neben Verletzungen droht den smarten Kommunikationsjunkies auch der Supergau: Denn bei der Tokioer Simulation gingen 21 der genutzten Handys kaputt. Wenn das kein überzeugendes Argument für die Initiative des Deutschen Verkehrssicherheitsrats mit dem Titel „Multitasking? Nicht auf der Straße“ ist!…

2020 wird alles besser…

…davon sind die sogenannten Millenials, also die 15- bis 24-Jährigen, überzeugt. 6800 von ihnen ließ Viacom für die Studie „MTV Knowing Youth: Vision 2020“ befragen – in 32 Ländern. 84 Prozent der Millenials sind der Ansicht, dass ihre Generation das Zeug dazu hat, die Welt zu verändern – natürlich zum Besseren! Die Gesellschaft wird 2020, glauben die Jungen, fairer und gleicher sein, die Wirtschaft stärker und stabiler. Es wird weniger Müll und mehr erneuerbare Energien geben. Die Welt wird friedlicher und toleranter. Kurzum: Die Jugend ist optimistisch wie eh und je. Hoffentlich bleibt sie es und hoffentlich behält damit recht! Es wäre doch zu blöd, wenn wir in 30 Jahren von den Teens und Twens von heute den Satz hören müssten: „Früher war alles besser.“ Denn der wird die Jugendlichen im Jahr 2044 genauso nerven wie die Generationen vor ihnen.

Lachen ist werbewirksam. Manchmal.

Mehr als 70 Prozent der Deutschen zwischen 16 und 49 Jahren sprechen mindestens einmal in der Woche über Marken – und das meist positiv. So funktioniert echtes Word-of-Mouth-Marketing (WOM) – live, persönlich und in Farbe. Spaß (49) und Humor (44 Prozent) liefern den meisten Gesprächsstoff zum Thema Werbung. Dass diese Ergebnisse aus einer Studie des quasi zur Witzigkeit verpflichteten TV-Senders Comedy Central stammen, sei an dieser Stelle ausnahmsweise mal verziehen. Es gibt schließlich unzählige Studien, die belegen, dass man sich an witzige Spots besser erinnert. Zu dumm nur, wenn mancher dann nur noch die Pointe im Kopf hat, sich aber beim besten Willen nicht mehr daran erinnern kann, für welche Marke geworben wurde. 

Wahre und andere Freunde

Wie kann man mit Hunderten von Menschen in sozialen Netzwerken „befreundet“ sein? Was bedeutet eigentlich „Freundschaft“ im Zeitalter von Facebook? Über die Inflation des Begriffs haben Journalisten, Soziologen und Psychologen schon Hunderte von langen Artikeln geschrieben. Dabei ist die Antwort ebenso kurz wie einfach: Echte Freundschaft bedeutet für Teenager und junge Erwachsene genau dasselbe wie für frühere Generationen, die in den tristen Zeiten ohne Internet, Smartphone oder Social Media aufwuchsen. Freunde reden miteinander, sie treffen sich, sie unternehmen etwas gemeinsam. Das zeigt jetzt die DIVSI U25-Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (Hamburg). Demnach haben 18- bis 24-Jährige im Schnitt 175 Online-Freunde, von denen sie rund 100 persönlich kennen. Etwa 20 treffen sie regelmäßig, neun davon zählen sie zu ihren engeren Freunden – inflationsbereinigt um die reinen Online-Bekanntschaften dürfte sich die Anzahl realer Freunde in den letzten Jahren also nicht großartig verändert haben.

Mobile Recruiting – der app-solute Wahnsinn

Rund zwei Drittel (66,4 Prozent) der größten deutschen Unternehmen sind der Meinung, dass die zunehmende Nutzung von Smartphones und Tablets „großen Einfluss“ auf die Rekrutierung von Bewerbern haben wird. Vor zwei Jahren waren es noch weniger als die Hälfte. Schon wollten wir eine Lobeshymne darüber anstimmen, wie fortschrittlich die deutschen Unternehmen doch in Sachen Mobile Recruiting sind – doch die blieb uns im Halse stecken. Denn noch auf derselben Seite der Studie „Recruiting Trends 2014“ stand zu lesen: 24,3 Prozent – also nur knapp ein Viertel der befragten Unternehmen – haben ihre Karriere-Webseite für ein mobiles Endgerät optimiert. Soll heißen: Deutsche Großunternehmen haben den „großen Einfluss“ von Smartphones & Tablets auf die Bewerberakquise erkannt – und ignorieren ihn (weitgehend).

Native oder naiv?

Native Advertising heißt ein neuer Trend (oder eher ein neues Buzzword?). Dabei geht es nicht etwa um Werbung für amerikanische Ureinwohner, sondern, frei übersetzt, um „natürliche“ Werbung. Will heißen: Online-Werbung, die so gestaltet ist, dass sie sich möglichst wenig vom redaktionellen Umfeld der Webseite unterscheidet. Dem Nutzer soll damit suggeriert werden, es handle sich um solide Information, nicht etwa um (Schleich-)Werbung. Aber es soll schließlich auch informative Werbung geben. Neu ist das alles nicht: Bei Zeitschriften heißen Anzeigen, die wie Redaktion aussehen, Advertorials – und alle Jahre wieder regen sich Medienwächter heftig darüber auf, um sich dann wieder abzuregen. Und dann bleibt alles beim Alten. Kurzum: Werbung, die sich optisch gut in eine Website einfügt, ist schön. Ein Hoch also auf „richtiges“ Native Advertising. Eine Kennzeichnung als Werbung aber gehört sich nicht nur, sie ist auch noch sinnvoll. Denn wer dem Nutzer ein X (Werbung) für ein U (redaktioneller Inhalt) vormacht, verkauft ihn für dumm. Und das ist nie klug. Vor allem Digital Natives sind nicht so naiv, auf Native Advertising hereinzufallen, nur weil nicht „Werbung“ drübersteht. Einen ausführlichen Beitrag zum Thema hat übrigens Dirk Engel in seinem Blog Engels Zunge veröffentlicht. Lesenswert.

MAU mau…

…ist keine Anspielung auf das bekannte Kartenspiel, es handelt sich vielmehr um den Monthly Active User (MAU) des Kurzmitteilungsdienstes Twitter, um den es etwas mau bestellt ist. Doch fangen wir bei den Twitter-Accounts an, bei denen man nicht mehr von mau, sondern eher schon von mau-setot sprechen kann: Mehr als 30 Prozent der Twitter-Konten sind inaktiv, wurden also seit über zwölf Monaten nicht benutzt – eine glatte Verdoppelung innerhalb der letzten zwei Jahre.

Ostern wird (noch) kein zweites Weihnachten

Obwohl Medien und Handel sich redlich bemühen: Ostern wird kein zweites Weihnachten. Bei Umfragen in Einkaufszentren finden die Fernsehsender in diesen Tagen zwar immer wieder Menschen, die zum christlichen Frühlingsfest Handys, Tablets oder Schmuck verschenken – der Aufruf zum Kaufrausch scheint aber (noch) weitgehend ungehört zu verhallen. Immerhin verschenkt der Durchschnittsdeutsche – je nach Studie – Osterpräsente im Wert von 25 bis 30 Euro. Eltern investieren für ihre Kinder rund 50 Euro. Zu Weihnachten klingeln die Kassen der Einzelhändler etwa fünfmal so laut. Unsere Vermutung: Der niedliche kleine Osterhase kann einfach nicht so viele Geschenke schleppen wie der große dicke Weihnachtsmann mit seiner Rentierherde.