Elke Löw

Fahrrad statt Führerschein

Das Auto hat bei jungen Menschen als Statussymbol ausgedient. Stattdessen haben sie das Rad zwar nicht neu erfunden, aber neu entdeckt: Mittlerweile werden in Deutschland vier Millionen Fahrräder im Jahr und damit mehr Drahtesel als Autos verkauft. Und unter den 14- bis 29-Jährigen ist die Absicht, sich in den nächsten zwölf Monaten ein neues Rad anzuschaffen, wesentlich ausgeprägter als beim Durchschnitt der Bevölkerung, nämlich um 20 Prozent.

Kaufkräftige Teenager

Noch mehr als bisher lohnt es sich für Unternehmen, Zwölf- bis 19-Jährige zu umwerben. Denn die Kaufkraft der Teenager steigt deutlich: Im Schnitt stehen den Kids knapp 1200 Euro im Jahr zur freien Verfügung. Das sind über 100 Euro mehr als im Vorjahr. Ein „Einkommensplus“, von dem die meisten Erwachsenen nur träumen können. Soweit ein erstes Ergebnis des BRAVO TrendMonitor 2014, den die Bauer Media Group soeben veröffentlicht hat. Jungs verfügen demnach übrigens über genau 200 Euro mehr pro Jahr (1287 Euro) als Mädchen (1087 Euro). Der Grund: Männliche Teenager jobben häufiger und verdienen damit besser.

Jugendliche schenken am Valentinstag

Heute wollen wir mit zwei Gerüchten aufräumen: Der Valentinstag wurde – entgegen landläufiger Meinung – weder von Fleurop eingeführt, noch in den USA erfunden. Ins Leben gerufen hat ihn vielmehr die katholische Kirche im Jahre des Herrn 469, in Erinnerung an den Märtyrer Valentinus. Dass die Werbung des Blumenhandels ihn im 20. Jahrhundert zum Tag der Liebenden und der Top-Umsätze gemacht hat, steht natürlich außer Frage. Zwar hielten 2012 laut einer repräsentativen Umfrage von Readers Digest 60 Prozent der Deutschen den Valentinstag für „kommerziellen Quatsch“. Was aber, laut Statista, 62,3 Prozent derselben keineswegs davon abhält, den Partner zu beschenken. Klingt nach Widerspruch – ist es aber nicht. „Kommerziellen Quatsch“ mitzumachen ist manchmal sinnvoller als die Liebste zu enttäuschen. Außerdem haben Jüngere ohnehin weniger Einwände gegen das vom Kalender vorgeschriebene Rote-Rosen-Ritual: So ist die Mehrheit der 14- bis 18-Jährigen per se entschlossen, am heutigen Valentinstag den Partner oder die Partnerin zu beschenken. Der Nachwuchs an Valentinstags-Willigen scheint also vorerst gesichert. Vielleicht hat die katholische Kirche in diesem Fall etwas zu schnell gehandelt: Sie strich den Valentinstag nämlich 1969 aus ihrem Generalkalender – zu einem Zeitpunkt also, zu dem Fleurop den 14. Februar in Deutschland noch gar nicht ausreichend promoted hatte.

Frauen und Technik 3.0

Wenn der Steuer-Shitstorm über Alice Schwarzer endlich hinweg gebraust ist, hätten wir für die Frauenrechtlerin ein weiteres Aufreger-Thema parat: Frauen und Technik. Denn der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist bei diesem Thema sogar in der Generation der 18- bis 30-Jährigen eklatant: Obwohl genauso viele junge deutsche Frauen wie Männer ein Smartphone oder einen Laptop besitzen (jeweils rund drei Viertel) und ebenso viele Stunden pro Tag (jeweils fünf) online verbringen, befinden 85 Prozent der Männer ihre Technologie-Kenntnisse für exzellent oder gut. Bei den Frauen sind es dagegen nur 65 Prozent.

Popcorn schadet der Werbewirkung

Auch wenn es wie ein Scherz klingt: Popcorn-Knabbern wirkt sich tatsächlich negativ auf die Wirkung von Kinospots für neue Produkte aus! Das haben Forscher der Uni Köln nachgewiesen. Sie luden zu einer Kinovorstellung inklusive Werbung ein. Während eine Hälfte der Besucher während der Spots Popcorn naschen durfte, bekamen die anderen lediglich ein Stück Zucker, das sich schon nach einer Minute im Mund aufgelöst hatte. Wie Popcorn gegen Werbung immun macht und warum die Werbewirtschaft versuchen sollte, Kaugummi zu verbieten…

Shoppern den Kick geben

Für 39.800.000.000 Euro haben die Deutschen 2013 online eingekauft. Auch ohne die beeindruckende Zahl von Nullen auszuschreiben bedeuten knapp 40 Milliarden Euro ein sattes Plus von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kein Wunder, dass der Einzelhandel nach Wegen sucht, vor allem junge Menschen wieder öfter in die Läden zu locken. Noch Ausnahmeerscheinungen sind Facebook-Kleiderbügel oder interaktive Umkleidekabinen. Auf die Killerapplikation, die Kunden massenweise aus dem Sofa reißt und in die Shops lockt, warten die Einzelhändler allerdings noch vergebens. Zumindest in Deutschland. Das „next big thing“ könnte – mal wieder – aus den USA kommen: Shopkick. Während hierzulande noch „Treueherzen“ verteilt werden und Kundenkarten an der Kasse vorzuzeigen sind, belohnt die US-App ihre Nutzer schon, wenn sie lediglich ein Geschäft betreten.

Einmal durch die Ladentür und schon gibt´s Shopkick-Bonuspunkte. Filialisten wie JCPenney oder Macy´s sind den USA dabei, dazu Hunderte von Marken wie Levi´s, Kraft, Pampers, Sony oder L´Oréal. Mehr als sechs Millionen Nutzer hat Shopkick in den USA bereits. 44 Prozent von ihnen sollen die Partnershops häufiger besuchen, seit sie die App haben. Und 53 Prozent hätten, behauptet Shopkick, spontan und ungeplant dort eingekauft. Ob Shopkick demnächst auch in Deutschland Offline-Shoppern einen neuen Kick gibt, ist noch offen.

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