Über erste Vorabergebnisse hatte Prof. Stephan Weichert bereits im Interview mit jugendvonheute.de im Oktober 2016 berichtet. Jetzt hat der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) die Studie zum Mediennutzungsverhalten der Millennials veröffentlicht. Schön formulierte Erkenntnis: „Junge Menschen sehnen sich nach einer regelmäßigen konzentrierten Dosis hochwertiger Medieninhalte auf dem Smartphone, das als Fernbedienung des Lebens genutzt wird.“
Im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) haben Kommunikationswissenschaftler Leif Kramp und Stephan Weichert nicht nur 15- bis 35-Jährige befragt, sondern auch Interviews mit Chefredakteuren geführt, die Nachrichtenangebote für junge Zielgruppen verantworten.
„Zeitungsinhalte sind für junge Menschen nach wie vor wichtig, vor allem was Glaubwürdigkeit und die Wertigkeit von Nachrichten betrifft“, erklärt Stephan Weichert. Allerdings erreichten diese Informationen die Jugendlichen fast nur noch in digitaler Form. Dabei spielten die sozialen Medien als Distributionskanal eine immer wichtigere Rolle. Dementsprechend müssten die Verlage die sozialen Medien noch intensiver für ihre Angebote nutzen und in den Redaktionen ein noch stärkeres Gespür für technologische Innovationen entwickeln. „Innovative Formen des digitalen Storytelling werden von den Millennials geschätzt“, sagt Leif Kramp. Dabei seien sich die befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen einig: Berichterstattung solle vor allem seriös, sachlich und ausgewogen sein.
Dass die Studie nach Auffassung des BDZV zeigt, „dass die Verlage im Umgang mit den jüngeren Zielgruppen auf dem richtigen Weg sind“, dürfte beim geneigten Fachpublikum nicht auf allzu große Verwunderung stoßen. „Viele Verlage haben ihre Distributionskanäle erweitert und gehen mit den Inhalten dorthin, wo die jungen Zielgruppen ihre Nachrichten konsumieren und teilen“, betont Hans-Joachim Fuhrmann, Mitglied der BDZV-Geschäftsleitung, bei der Präsentation der Studie Ende letzter Woche in Berlin. So seien bereits über 200 Zeitungen in sozialen Medien aktiv. Sie nutzten etwa Facebook als Plattform, böten via WhatsApp Newsletter an und arbeiteten mit Snapchat und Instagram. Der Report zur Studie Millennials – Mediennutzungsverhalten und Optionen für Zeitungsverlage kann beim BDZV für 98 € zzgl. MwSt. angefordert werden.
Quelle: BDZV
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