Politik

Vertrauensfragen in Zeiten von Fake News und Social Bots

Wenn es um aktuelle politische Berichterstattung geht. vertrauen drei Viertel der 18- bis 29-Jährigen ARD und ZDF. Klingt nach einem klaren Bekenntnis zu den Öffentlich-Rechtlichen, ist es aber nicht. Eine positive Einstellung bedeutet nämlich nicht zwangsläufig, dass die öffentlich-rechtlichen Sender auch eingeschaltet werden, wenn es um diese Themen geht: Nur 57 Prozent der jungen Erwachsenen nutzen die aktuelle politische Berichterstattung von ARD und ZDF. 

Teenager fühlen sich von Politikern nicht vertreten

Das politische Interesse der 14- bis 17-Jährigen in Deutschland fällt sehr unterschiedlich aus. Jeweils ein Drittel bezeichnet sich stark, als mittelmäßig oder als kaum interessiert. Ob das Thema die Jugendlichen bewegt, ist auch eine Geschlechterfrage: Fast die Hälfte der befragten Jungs, aber nur jedes fünfte Mädchen beschäftigt sich nach eigenen Angaben intensiv und regelmäßig mit Politik. Ob sich dies ändert, wenn die Teenager wahlberechtigt sind, darf bezweifelt werden. 

Deutsche Kids finden Donald Trump blöd …

… und das nicht erst seit der G20-Gipfel die Schlagzeilen bestimmt. Der US-Präsident ist bei sechs- bis 19-Jährigen der unbeliebteste Mensch auf Erden: Jedem sechsten Kind/Teenager fiel spontan der Name Trump ein, als iconkids & youth im Mai nach Leuten fragte, die sie gar nicht mögen beziehungsweise richtig blöd finden. 

Kinder- & Jugendstatistik

Der Deutsche Kinder- und Jugend(-hilfe) Monitor 2017 bietet einen großen Fundus an statistischem Material zu Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Kostprobe gefällig? In Deutschland leben 22 Millionen Menschen unter 28 Jahren – ein Anteil von 26,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Darunter sind elf Millionen Kinder, von denen jedes dritte einen Migrationshintergrund hat. Manche Zahlen des Reports sind erfreulich, manche erschreckend. 

Nicht nur online voten, sondern auch online wählen

Stimmabgabe per Klick ist sowohl Titel als auch Thema einer aktuellen Studie, die im Superwahljahr 2017 zeigt, wie sich die Wahlbeteiligung junger Zielgruppen erhöhen ließe; Jungwähler nämlich würden lieber online abstimmen als in einer nahegelegenen Schule in einem Kaubäuschen ihr Kreuzchen machen. Überraschend: Ältere sind noch größere Fans von Online-Wahlen. 

Generation What?

What? Jetzt kommt auch noch der Abschlussbericht? Über die Studie Generation What? der öffentlich-rechtlichen Sender Europas haben wir (und andere) schon so viel geschrieben, dass wir jetzt beinahe das Finale versäumt hätten. Demnach steckt die Mehrheit der jungen Europäer in einer Krise. Einer Vertrauenskrise. Sie vertrauen nicht auf die Politik, aber auch nicht auf die Medien. Wobei letzteres für die Initiatoren der Studie besonders ärgerlich sein dürfte. 

Junge Deutsche sind die größten EU-Befürworter

Die meisten von ihnen haben nie eine Grenzkontrolle in Europa erlebt und können sich auch nicht daran erinnern, jemals in D-Mark, Lira, Francs oder Schilling bezahlt zu haben: Nichtsdestoweniger haben Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland ein ausgesprochen positives Gesamtbild von der EU. 

Lebensplanung zwecklos

60 Prozent der 16- bis 29-Jährigen meinen, dass eine Planung des eigenen Lebens angesichts der allgemein herrschenden Unsicherheit völlig sinnlos sei. Und zwei Drittel der 55- bis 65-Jährigen stimmen ihnen zu: Auch sie halten eine Lebensplanung der jungen Generationen für obsolet, so eine Generationenvergleich-Studie aus Österreich. 

Meinungsklima zum Klimawandel

Wäre Donald Trump jünger, wäre seine Meinung zum Klimawandel vermutlich eine andere. Denn 40 Prozent der jungen Amerikaner halten den Klimawandel, den er leugnet, für die größte Herausforderung des nächsten Jahrzehnts. Damit brennt dieses Thema den 18- bis 25-Jährigen noch stärker auf den Nägeln als die Wirtschaft (39 Prozent), Armut/Ungerechtigkeit (33 Prozent) und die Qualität der Bildung (28 Prozent).