Politik

And the Winner is: Germany

Das Commonwealth Secretariat hat soeben den Youth Development Index herausgegeben. Dieser bringt die Zukunftschancen Jugendlicher und junger Erwachsener im internationalen Vergleich auf den Punkt. Erhoben werden in 183 Ländern jeweils 18 Indikatoren zu Bildung, Gesundheit, Zufriedenheit, Arbeitsmarktlage und Aufstiegschancen sowie zu politischer und gesellschaftlicher Teilhabe. And the Winner is: Germany. 

Jung gegen Alt

65 Prozent der Menschen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz sind der Meinung, dass die Jungen zu sehr auf sich selbst schauen. Das Erstaunliche: Dieser Aussage stimmen die Millennials (18- bis 35-Jährige) selbst am meisten zu: 70 Prozent der jungen Zielgruppe Prozent attestieren ihrer eigenen Generation eine Ego-Zentriertheit, wie sie nur rund die Hälfte der Senioren an ihnen kritisiert. 

Hausaufgaben für Deutschland

Das Thema Zuwanderung/Integration ist die mit weitem Abstand dringlichste Aufgabe, die es in Deutschland zu lösen gilt. Darüber sind sich Bürger aller Altersgruppen einig. Wobei die Gesamtbevölkerung (83 Prozent) das Thema in noch höherem Maße oben auf der Prioritätenliste sieht als Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren (71 Prozent). Insgesamt hat sich die Anzahl derjenigen, die das Thema zu den wichtigsten zählt, im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Dafür machen sich die Deutschen weit weniger Sorgen als früher, was das Thema Arbeitslosigkeit betrifft. Ganz anders sieht das Meinungsbild in anderen Ländern aus.

Generation What?

Mehr als 810.000 junge Europäer haben schon mitgemacht, davon fast 115.000 in Deutschland: Ihrem Ziel, die größte Jugenduntersuchung Europas mit mehr als einer Million Teilnehmern zu werden, ist die Studie Generation What? schon sehr nahe gekommen. Es lohnt sich aber bereits jetzt, durch die Ergebnisse zu zappen. Für ein paar Kostproben zu den Themen Glück, Beziehungen, Europa und Steuern zum Beispiel.

Gefühlte Sicherheit

Online neue Menschen kennenzulernen, ist für 60 Prozent der 18-Jährigen (sehr) wichtig und 80 Prozent sind sich der Gefahr sexuellen Missbrauchs im Internet bewusst. Zumindest theoretisch. Zwar denkt die Hälfte jungen Erwachsenen aus 25 Ländern, dass ihre Freunde sich im Internet riskant verhalten. Die Befragten selbst halten sich dagegen für beinahe unverwundbar. 

Frohgemut in die Altersarmut?

Die 17- bis 27-Jährigen blicken ausgesprochen optimistisch in ihre (nähere) Zukunft. Was die ferne Rente angeht, sind sie eher skeptischer. Die junge Zielgruppe spart heute mehr für besondere Anschaffungen, für Ausbildung oder Urlaube, aber weniger für die Altersvorsorge als noch vor drei Jahren. Sie hat entweder geringeres Vertrauen in die staatlich geförderte zusätzliche Altersvorsorge, zu wenig Geld dafür – oder beides. Das ergibt die aktuelle MetallRente-Studie Jugend, Vorsorge, Finanzen.

Optimistisch beim Thema Flüchtlinge

„Wir schaffen das!“ Diesen viel zitierten Satz der Kanzlerin zur Aufnahme von Flüchtlingen findet eine knappe Mehrheit der jungen Erwachsenen richtig. Konkret gefragt, wie sie zu Angela Merkels Aussage stehen, stimmen aktuell 51 Prozent der 18- bis 24-Jährigen der Kanzlerin zu. Die Gesamtbevölkerung ist da deutlich skeptischer (nur 36 Prozent Zustimmung).

Das Selfie einer Generation

Eine Million Teilnehmer erwartet Generation What – nach eigenen Angaben die „größte Jugendstudie, die es je gab“. Könnte klappen: Denn 15 öffentlich-rechtliche Fernsehsender in Europa (darunter BR, SWR und ZDF) trommeln für die Teilnahme und berichten. Nach nur einem Tag hatten gestern allein in Deutschland rund 12.000 18 bis 34-Jährige die 149 Fragen beantwortet. Die Ergebnisse von Generation What lassen sich auf der interaktiven Web-Seite live verfolgen.