Der Branchenverband Bitkom hat in der Studie Kinder & Jugend in der digitalen Welt das Online-Verhalten verschiedener Alterssegmente unter die Lupe genommen. Kids sind demnach immer früher, immer länger und immer mobiler im Netz unterwegs. Wie früh, wie lang und wie mobil:
„`Ins Internet zu gehen´ ist den Kindern von heute völlig fremd, sie sind always on – egal wo und egal wann“, so Bitkom-Vizepräsident Achim Berg bei der Präsentation der Studie in Berlin. Jeder dritte Sechs- bis 18-Jährige (36 Prozent) bekundet, dass sein eigener Lieblingsstar ein YouTuber sei. Damit haben die sogenannten Influencer den Idolen aus Sport (23 Prozent) und Schauspiel (18 Prozent) den Rang abgelaufen. Nur Musiker/Bands sind mit 38 Prozent der Nennungen noch (?) etwas beliebter als YouTuber.
Ergebnisse zu verschiedene Altersgruppen:
Sechs- bis Siebenjährige Während 2014 erst 39 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen angaben, zumindest gelegentlich das Internet zu nutzen, ist es heute fast die Hälfte (48 Prozent). Die täglich im Internet verbrachte Zeit hat sich von elf auf 39 Minuten mehr als verdreifacht. Noch vor drei Jahren verwendeten erst 20 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen ein Smartphone beziehungsweise Handy, heute sind es 38 Prozent. Die Tablet-Nutzung stieg sogar von 28 auf 64 Prozent.
Acht- bis Neunjährige Hier wuchs der Anteil der Internetnutzer auf 81 Prozent (2014: 76). Die Online-Präsenz hat sich auch beinahe verdreifacht – von damals 16 auf heute 43 Minuten.
Zehn- bis Elfjährige Über ein eigenes Smartphone verfügen 67 Prozent der Zehn- bis Elfjährigen (2014: 50 Prozent). Ab einem Alter von zwölf Jahren gehört das Gerät für so gut wie alle Jugendliche zur Standardausstattung. 72 Prozent der Zehn- bis Elfjährigen nutzen WhatsApp, mehr als die Hälfte YouTube.
Insgesamt meint mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen, dass sie sich ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellen könnten. Allerdings sorgt das Smartphone auch für Konfliktpotenzial: 26 Prozent der Smartphone-Nutzer zwischen zehn und 18 Jahren sagen, dass es zu Hause oft Streit gebe, weil das Handy zu viel genutzt wird.
Im Unterschied zum Smartphone verlieren stationäre und vergleichsweise sperrige Geräte wie Computer und Laptop bei der jungen Zielgruppe an Akzeptanz, genauso wie Geräte ohne Internetzugang. Einen eigenen Fernseher haben beispielsweise nur noch 32 Prozent (2014: 41 Prozent). Dafür wird der Smart TV immer beliebter: 2014 besaßen sieben Prozent einen Smart-TV, heute haben bereits 29 Prozent der Kinder und Jugendlichen einen internetfähigen Fernseher.
Im Internet wird aber zunehmend mobil gesurft. Während 2014 noch 46 Prozent der Kids und Teens mit dem stationären PC ins Internet gingen, sind es heute nur noch 35 Prozent. Die Beliebtheit des Laptops zum Surfen sank im gleichen Zeitraum von 65 auf 49 Prozent. Tablet und Smartphone steigerten sich hingegen um 19 beziehungsweise zwölf Prozentpunkte auf 48 und 77 Prozent.
Für die Bitkom-Studie Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt wurden 926 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren befragt. Für die Durchführung zeichnen Bitkom Research und das Marktforschungsinstitut Forsa verantwortlich.
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