7,6 Millionen Autos werden junge, internet-affine Käufer in den kommenden drei Jahren allein in Deutschland online kaufen. Über 60 Prozent dieser Zielgruppe (und 27 Prozent aller Käufer) sind inzwischen bereit, ihr nächstes Auto im Internet zu erwerben. In den nächsten drei Jahren werden 1,6 Millionen Neuwagen, 1,9 Millionen Jahreswagen und 4,1 Millionen Gebrauchtwagen vor allem von jüngeren Kunden online gekauft werden, prophezeit die A.T. Kearney Autokäuferstudie 2016. „Für Hersteller, die diesem Nachfragetrend nicht zeitnah und proaktiv mit attraktiven Angebotsformaten Rechnung tragen, ergeben sich erhebliche Absatzeinbußen, da sich online-affine Drittanbieter auch im Neuwagengeschäft positionieren können“, warnen die Autoren der Studie. Sie gehen davon aus, dass sich der Wandel zum digitalen Autokauf in zwei Wellen vollzieht. In der ersten werden auch jüngere Zielgruppen ihr Auto noch klassisch beim Händler besichtigen und eine Probefahrt machen, dann aber dort kaufen, wo sie den besten Preis bekommen – und das ist sehr oft das Internet. In der zweiten Welle wird es keine Medienbrüche mehr geben, weil der komplette Kaufprozess von der Modellkonfiguration über virtuelle Besichtigung und Probefahrt bis hin zum Abschluss durchgängig online stattfindet. Im Prinzip haben die Management-Berater damit sicher recht: Aber Menschen, für die ein Auto mehr als ein Fortbewegungsmittel ist, das einen von A nach B bringt, werden wahrscheinlich doch noch eher „real“ probefahren wollen.
Die Studie führt übrigens fünf Autokäufergruppen auf, von denen zwei einen besonders hohen Anteil an unter 30-Jährigen haben: die „Digitalen Nutzenorientierten“ (zwölf Prozent) und die „Digitalen Familien“ (23 Prozent). Beide kaufen als passionierte Schnäppchen-Jäger häufig im Internet. Insgesamt sind der Untersuchung zufolge schon heute mehr als 60 Prozent der online-affinen Zielgruppen dazu bereit, ihr nächstes Auto im Internet zu kaufen.Die mit 26 Prozent derzeit größte Gruppe ist der „Pragmatische Mainstream“ mit vielen unter 40-Jährigen, die Online-Medien nutzen und grundsätzlich bereit sind, im Internet zu kaufen. Bei ihnen entscheidet am Ende oft der Preis. Gar nicht infrage kommt ein Online-Autokauf für die beiden eher älteren Autokäufer-Typen der „Involvierten Traditionalisten“ (21 Prozent) und der „Analogen“ (18 Prozent).
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