Junge Erwachsene buchen 54 Prozent ihrer Reisen online. Über alle Altersgruppen hinweg werden dagegen „nur“ 39 Prozent der mehrtägigen Trips übers Netz geordert. Insgesamt reisen die 20- bis 34-Jährigen tendenziell kürzer und günstiger, aber nicht grundsätzlich anders als Ältere.
Der Badeurlaub genießt bei Millenials ebenso hohe Priorität wie im Gesamtmarkt (Umsatzanteil: 29 Prozent). Sie unternehmen eher Städtereisen (19 Prozent) als Rundreisen (15 Prozent). Fernreisen (26 Prozent aller Urlaubsausgaben) haben für sie eine besonders hohe Bedeutung (Gesamtmarkt: 17 Prozent). Die Pauschalreise dagegen schätzen junge Erwachsene mit einem Anteil von 31 Prozent weniger als der Durchschnitt (38 Prozent).
Nur logisch, dass 69 Prozent der Reiseausgaben der jungen Zielgruppe auf einzeln gebuchte Reiseleistungen entfallen. Entsprechend hoch ist der Online-Buchungsanteil direkt bei den Anbietern (Flug, Bahn, Hotel) sowie auf Produktportalen wie Booking.com, Airbnb, Trivago, Fluege.de oder Swoodoo.
„Hotellerie und Reiseveranstalter steuern mit neuen Konzepten, mehr Individualität und Erlebnischarakter in die richtige Richtung“, sagt Dörte Nordbeck, Head of Travel and Logistics Germany bei GfK. Die Pauschalreise aber, so Nordbeck, habe aus Sicht der Millenials ein eher verstaubtes Image, das dringend einer Verjüngungskur bedürfe.
Für ihre privaten Reisen geben die 20- bis 34-Jährigen insgesamt fast 7,2 Milliarden Euro im Jahr aus. Wenn die heutigen Studenten und Auszubildenden ins Berufsleben einsteigen und „richtig“ verdienen, werden die Millenials noch an Bedeutung für die Reisebranche gewinnen.
Die GfK-Studie zum Reiseverhalten der Millenials basiert zum Großteil auf dem GfK-Konsumentenpanel (MobilitätsMonitor), in dem monatlich etwa 19.000 repräsentativ ausgewählte Haushalte (ca. 40.000 Personen) zu ihrem Reise-, Buchungs- und Informationsverhalten befragt werden.
Die GfK-Erhebung ist neben dem ADAC Reise-Monitor und der Tourismusanalyse des Instituts für Zukunftsfragen die dritte Großstudie, die im Umfeld der Tourismusmesse ITB erschienen ist und umfangreiche Erkenntnisse über das Reiseverhalten auch der jungen Bundesbürger liefert.
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