709.000 ABC-Schützen werden (oder sind gerade) eingeschult worden. Allein die Schultüten lassen sich Eltern in Deutschland 42 Millionen Euro kosten. Denn ihr Kind soll schließlich die schönste und größte haben.
Für weitere Schulsachen – vom Schulranzen über Schreibwaren bis zum Mal- und Sportzeug – werden in Deutschland weitere 112 Millionen Euro ausgegeben. Also rund 160 Euro pro Erstklässler.
Allein in die Schultüte investieren Eltern im Schnitt 60 Euro. Gefüllt wird sie überwiegend klassisch mit Süßigkeiten (88 Prozent), Schulsachen (69 Prozent ), Spielzeug (45 Prozent), Büchern/Zeitschriften (42 Prozent) sowie Kuscheltieren (41 Prozent). Immerhin sechs Prozent der Erstklässler finden in der Schultüte aber sogar ein Handy/Smartphone. Kein Wunder, denn 62 Prozent der Eltern sagen: „Mein Kind soll die schönste Schultüte der Klasse haben“. 58 Prozent finden Schultüten zu teuer, 76 Prozent glauben, dass sich Eltern heute mehr Stress als früher machen, wenn es um Schultüten geht. Trotzdem bricht man mit dieser Tradition nicht: Mehr als 99 Prozent der ABC-Schützen dürfen sich auf eine prall gefüllte Schultüte freuen.
Übrigens greifen auch die Eltern größerer Kinder (ab der zweiten Klasse) zum ersten Schultag nach den Ferien tief in die Tasche – rund 120 Euro werden auch bei ihnen zum Schulbeginn fällig.
Die Umfrage zum Schulanfang führte der digitale Marktplatz RetailMeNot.de in Zusammenarbeit mit dem E-Markting-Spezialisten Promio durch. Befragt wurden dafür im Juni 2016 1.081 Eltern von schulpflichtigen Kindern. Betrachtet man nur die Ergebnisse für die Eltern von ABC-Schützen, sollten die Daten wegen statistischer Schwankungsbreiten lediglich als Trend-Ergebnisse betrachtet werden.
Die Anzahl der Einschulungen stammen von Destatis (Statistisches Bundesamt). Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der ABC-Schützen demnach nur um 0,3 Prozent und damit in geringerem Umfang als erwartet. Grund dafür dürfte die verstärkte Zuwanderung im Jahr 2015 sein. Insgesamt ist die Zahl der ABC-Schützen in den letzten zehn Jahren aufgrund des demografischen Wandels allerdings um 14 Prozent zurückgegangen.
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