Mehr als ein Drittel der 14- bis 34-Jährigen in Deutschland fühlt sich durch digitale Medien unter Druck gesetzt. „Digitaler Stress“ wird vor allem durch die vielen Ablenkungsmöglichkeiten wie Blogs, Videos und Chats in sozialen Netzwerken ausgelöst. Diesen können sich zwei Drittel der jungen Zielgruppe nach eigenen Angaben nicht entziehen. Angesichts dieser Ergebnisse verwundert es kaum, dass 77 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen glauben, dass ihr Leben im vergangenen Jahr anstrengender geworden sei.
Analoger Stress:
Für analogen Stress dürfte sorgen, dass sich mehr als Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen für zu dick halten. Schon in der Teenager-Zielgruppe der 14- bis 17-Jährigen empfinden sich 40 Prozent als übergewichtig. Von den 18- bis 34-Jährigen denken sogar 60 Prozent, dass sie zu viel Gewicht mit sich herumschleppen. Auch in Sachen Sport hat schon die junge Zielgruppe ein schlechtes Gewissen: 83 Prozent der 14- bis 34-Jährigen geben an, dass sie gerne mehr Sport treiben würden. 84 Prozent möchten sich gesünder ernähren und 78 Prozent würden mehr für ihre Gesundheit tun, wenn sie denn die Zeit dafür fänden.
Digitaler Stress:
Digitaler Stress äußert sich bei den Betroffenen vor allem durch Schlafmangel. Weitere „Symptome“ über die bereits die Hälfte der digital gestressten Jugendlichen und jungen Erwachsenen klagt, sind Erschöpfung und Gereiztheit. Auch beim „digitalen Stress“ zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Junge Männer geben sehr viel häufiger als junge Frauen an, dass sie „ständig“ für ihren Arbeitgeber oder Ausbilder erreichbar sein müssen und beklagen außerdem viel öfter über „erzwungenes“ Online-Zeit (weil sie nur so Belohnungen oder Prämien bei Online-Spielen abräumen können).
Junge Frauen dagegen leiden stärker als ihre männlichen Altersgenossen darunter, ständig für Freunde und Familie erreichbar sein zu müssen. „Daran wird deutlich, dass es offensichtlich immer noch die Frauen sind, die die Hauptlast der Familienorganisation und der Beziehungspflege zu schultern haben“, sagt Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der Schwenninger Krankenkasse, dem Auftraggeber der Studie.
Die Studie Zukunft Gesundheit 2018 – Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt zeigt aber auch, wie sich Stress durch digitale Medien vermeiden lässt. Tanja Katrin Hantke rät zu Digital Detox – durch häufigere digitalen Auszeiten. Denn während sich von den Digital-Gestressten nur 56 Prozent solche Auszeiten nehmen, gönnen sich 73 Prozent der Nicht-Gestressten Online-Pausen.
Für die Studie wurden im September 2018 rund 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14- und 34-Jahren online befragt. Die Studie entstand im Auftrag der Schwenninger Krankenkasse und in Kooperation mit der Stiftung „Die Gesundarbeiter – Zukunftsverantwortung Gesundheit“.
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