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Stabile Mediennutzung der Kids

Unaufgeregt, verlässlich und jährlich neu: Die heute erschienene KIM-Studie 2020 (Kindheit, Internet, Medien) zeigt eine erstaunliche Stabilität der Mediennutzung bei den 6- bis 13-Jährigen. Fernsehen bleibt demnach die häufigste mediale Freizeitbeschäftigung: 70 Prozent sehen täglich klassisch fern (im Schnitt 68 Minuten lang). Erstmals wurde auch die Streaming-Nutzung der Kids erhoben: Obwohl nur 44 Prozent der Haushalte mit Kindern ein Streaming-Abo haben, liegt durchschnittliche Nutzungsdauer bei 24 Minuten täglich.

Instagram als Nachrichtenquelle beliebter als Facebook

Über ein Drittel der erwachsenen Internetnutzer in Deutschland (34 Prozent) nutzen soziale Medien wie Facebook, WhatsApp oder YouTube als Quelle für Nachrichten. In der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen hat Instagram in Sachen News unter den Social Media-Angeboten die Spitzenposition übernommen: Fast jeder vierte junge Erwachsene (23 Prozent) schaut sich regelmäßig Nachrichteninhalte auf dieser Plattform an. Damit positioniert sich Instagram hier erstmals vor Facebook und YouTube (jeweils 22 Prozent), so Ergebnisse des heute veröffentlichten Reuters Institute Digital News Survey.

Vertrauensfragen in Zeiten von Fake News und Social Bots

Wenn es um aktuelle politische Berichterstattung geht. vertrauen drei Viertel der 18- bis 29-Jährigen ARD und ZDF. Klingt nach einem klaren Bekenntnis zu den Öffentlich-Rechtlichen, ist es aber nicht. Eine positive Einstellung bedeutet nämlich nicht zwangsläufig, dass die öffentlich-rechtlichen Sender auch eingeschaltet werden, wenn es um diese Themen geht: Nur 57 Prozent der jungen Erwachsenen nutzen die aktuelle politische Berichterstattung von ARD und ZDF. 

Von „Bewegtbild-Heavy-Usern“ und „Streaming-Nerds“

63 Prozent der 14- bis 20-Jährigen geben offen zu, illegale Streaming-Angebote zu nutzen. Der häufigste Grund: ohne großen Aufwand aktuelle Filme sehen. Dies ist ein Ergebnis der heute erschienenen Grundlagenstudie der Agentur Mediaplus. Sie hat Nutzung und Motive von 1.500 14- bis 29-Jährigen unter die Lupe genommen und in der jungen Zielgruppe hauptsächlich „Bewegtbild-Heavy-User“, aber auch den ein oder anderen „Streaming-Nerd“ gefunden.

Mediennutzung von Berufseinsteigern

Bei der Mediennutzung von Berufseinsteiger (im Alter von 20 bis 29 Jahren) haben On-Demand-Angebote eine sondere Bedeutung. Klassisches Fernsehen nutzen sie vor allem zur Entspannung. Auch bei Live-Übertragungen von Events schaltet diese Zielgruppe den Fernseher noch gerne ein. Zu diesen und weiteren Ergebnisse kommt eine qualitative Studie, die die ARD zusammen mit dem Forschungsinstitut GIM (Gesellschaft für innovative Marktforschung) durchgeführt hat.

Neue Paid-Konzepte verzweifelt gesucht

Es ist eine Schicksalsfrage: Haben Print und klassisches TV überhaupt noch eine Chance bei den Millennials? Verleger und Fernsehsender müssen endlich eine zeitgemäße Antwort auf diese Frage finden, glaubt René Lamsfuß, Chief Research Officer der Agentur VivaKi.

Die Millennials sind ja keineswegs desinteressiert; redaktionelle Inhalte sind für sie durchaus interessant. Aber sie lassen sich eben nicht in ein starres Konstrukt pressen. Sie wollen nicht gezwungen werden, ein Magazin am Kiosk kaufen, um einen Artikel lesen zu können. Von einem Abo ganz zu schweigen.