Neues Biedermeier in Österreich?

Wohl nicht nur dort. Ihr Zuhause gilt 97 Prozent der Österreicher vor allem als persönlicher Rückzugsort. Gerade die unter 30-Jährigen halten „Wohnen für extrem wichtig“. Die junge Generation will denn auch am dringlichsten ein Eigenheim besitzen und schätzt den Bau oder Kauf einer Immobilie höher als Teil eines gelungenen Lebens ein als ihre älteren Mitbürger. 

Überraschenderweise nimmt der hohe Stellenwert des Wohnens bei der österreichischen Bevölkerung ab 50 Jahren ab. Nur 28 Prozent der Älteren finden diesen Lebensbereich sehr wichtig, wohingegen 35 Prozent der 16- bis 29-Jährigen Wohnen als „extrem wichtig“ einstufen. Auch Bau oder Immobilienkauf ist für die 16 bis 29-Jährigen (28 Prozent) wichtiger als für alle anderen Altersgruppen.

Klingt spießig, ist aber so. Und das womöglich nicht nur in Österreich. 2014 wurde in Deutschland gefragt: „Was tun, wenn man plötzlich 50.000 Euro gewinnt?“ Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der 21- bis 29-Jährigen gab an, mit dieser Summe eine Immobilie anzahlen oder kaufen zu wollen (siehe damaligen Artikel). Wie groß die Zielgruppe ist, die nach immobiler Unabhängigkeit strebt, macht auch eine (allerdings schon vier Jahre alte) LBS-Studie deutlich: 77 Prozent der 16- bis 25-Jährigen wollen demnach irgendwann in den eigenen vier Wänden wohnen.

Für die Studie Wohnen im Wandel der Generationen hat die Integral Markt- und Meinungsforschung für immoscout24.at im Juli 2016 rund 1.000 Österreicher/innen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren mittels CAWI-Interviews bevölkerungsrepräsentativ befragt.