Selbstfahrend oder selbst fahren?

Schon die Einparkhilfe ist gewöhnungsbedürftig. Hände vom Lenkrad und das Auto steuern lassen? Das verlangt ein gewisses Maß an Vertrauen in die Technik. Und wie soll das erst beim wirklich selbstfahrenden Auto werden, sorgen sich vor allem Ältere. Jüngere Konsumenten haben deutlich weniger Probleme, die Technik ans Steuer zu lassen. Doch sind sie die richtige Zielgruppe für autonome Automobile?
41 Prozent der 14- bis 29-Jährigen sind jedenfalls aufgeschlossen gegenüber selbstfahrenden Autos. Mit fortschreitendem Alter steigt jedoch das Misstrauen gegenüber autonomen Autos, so eine Studie des Branchenverbands BITKOM. In der Zielgruppe 65plus neigen nur 30 Prozent dazu, sich vom Auto fahren zu lassen. Dumm nur, dass in Deutschland gerade die verbesserte Mobilität älterer Menschen als Hauptargument für selbstfahrende Autos gilt (so eine Studie der Unternehmensberatung BearingPoint). Die Zielgruppe, die der Technik das Steuer überlassen sollte, besteht also am stärksten darauf, es weiterhin selbst in der Hand zu behalten.

Folglich wird sich die Automobilindustrie vorerst mit eher jungen  Kaufinteressenten begnügen müssen. Fragt sich nur, ob sie auch das passende Angebot parat hat: Luxus-Selbstfahrkarossen wie das in diesem Jahr präsentierte Forschungsfahrzeug F 015 Luxury in Motion von Mercedes Benz (siehe Foto) zielen sicher weniger auf jungen Auto-Fahrer als die Google- und Apple-Modelle, die mehrere Nummern kleiner ausfallen.