Millennials auf neuen Wegen des Konsums

Millennials wollen neue Geschäftsmodelle: 55 Prozent der Millennials in Deutschland sagen, dass es ihnen beim Thema Sharing (oder Miete) weniger um das gesparte Geld als um ein bewussteres und leichteres Leben gehe. Und 69 Prozent der 18- bis 34-Jährigen geben an, dass sie neue, flexible Geschäftsmodelle ohne Bindung bevorzugen, weil diese ihnen eher ein Gefühl von Freiheit gäben. Stehen Abo- oder Mitglieds-Modelle damit vor dem Aus?Noch nicht, glauben wir – schließlich funktionieren Streaming- oder Car Sharing-Dienste durchaus auf einer solchen Basis.

Fest steht dennoch, dass sich Unternehmen neue, flexiblere Geschäftsmodelle werden einfallen lassen müssen, um die Zielgruppe der Millennials auf Dauer für sich, ihre Produkte und ihre Services zu begeistern. Dies besagt eine Studie der Markenberatung Prophet zum Thema „Wie wichtig ist Millennials noch der Besitz von Produkten? Wie wichtig ist ihnen ihre Freiheit?“, der wir die Ergebnisse verdanken. Demnach erwarten 72 Prozent der jungen Bundesbürger von Unternehmen, dass sie mehr Alternativen zum Kauf entwickeln, da sie sich nicht lange an Dinge binden wollten. Und 70 Prozent der Befragten halten das gemeinsame Teilen von Produkten für gesellschaftlich sinnvoll, weil es für ein Gefühl der Zusammengehörigkeit Sorgen könne.

Die Schlussfolgerung der Herausgeber der Studie: Das Konsumverhalten der Millennials werde viele Unternehmen dazu zwingen, ihre traditionellen Strategien zu überdenken und neue Geschäftsmodelle, Angebote sowie eine andere Customer Experience zu entwickeln.

Jan Döring, Partner bei Prophet, rät den Verantwortlichen in Unternehmen daher, das eigene Angebot und die bestehende Customer Experience zu überprüfen, um reale oder auch nur gefühlte Einschränkungen zu identifizieren: „Jeder Hersteller und jede Marke muss sich genau überlegen, wie man eine überzeugende Customer Experience für Millennials kreiert, die an relevanten Kontaktpunkten erlebbar wird und somit Begeisterung und Loyalität zur Marke sicherstellt.“ Ein Unternehmen müsse daher auch einen übergeordneten „Purpose“ für seine Marken definieren, der ihnen, so Döring, eine „gesellschaftliche Daseinsberechtigung und Glaubwürdigkeit“ verleihe.