In der Löw(en)grube wirft Ihnen Elke Löw kuriose Studien, Marketing-Peinlichkeiten und fragwürdige Trends zum Fraß vor. Heute: Nach Yuppie, Hipster und Generation Y kommt jetzt der Yuccie. Yippie-Ya-Yeah oder einfach nur yucky?
Und schon wieder gibt´s eine neue, junge Zielgruppe, den Yuccie. Erfunden hat den Young Urban Creative Mashable-Autor David Infante. Das war vor einer Woche. Seitdem wird der Yuccie wie eine Sau durchs digitale Dorf getrieben. Und dort scheint er sich festzusetzen, wie die 425 000 „Yuckie“-Suchergebnisse, die Google gestern ausspuckte, vermuten lassen.
Früher war alles so einfach. Junge Zielgruppen hießen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene – vielleicht mal Teenager und Twens. Das hat man kapiert. Ohne bei Wikipedia nachschlagen, ob man es gerade mit der Generation X (Jahrgang 1965-1976), der Generation Y (1977-1998) oder der Generation Z (ab 1999) zu tun hat. Nicht zu verwechseln mit den Millenials, die um das Jahr 2000 Teenager waren und damit eine Teilzielgruppe der Generation Y. Oder mit den digital natives, die die Kinderzimmer gerade für die mobile natives räumen, oder mit …
Aber wenden wir uns dem Young Urban Creative zu. Der Yuccie ist „20-something“ (also Millenial oder späte Generation Y), gut ausgebildet, kreativ und ehrgeizig. In seiner Yuccie Checklist hat David Infante ihn so beschrieben: Der Yuccie hat Tausende von Instagram-, aber kaum Twitter-Follower. Er vermeidet aus Karrieregründen Tattoos an üblicherweise sichtbaren Stellen. Theoretisch hasst der Yuccie die Gentrifizierung, in der Praxis liebt er hausgemachte Donuts. Schnell reich zu werden, fände er prima – in kreativer Freiheit schnell reich zu werden, wäre sein Traum. Eine Mischung aus Yuppie und Hipster.
Das wäre er also, der Yuccie. Yippie-Ya-Yeah schreit die eine Hälfte des Netzes, die andere hält den Yuccie einfach nur für yucky (übersetzt: eklig/widerlich). Ob Hassfigur oder legitimer Hipster-Nachfolger: Wir werden uns, so scheint es, an ihn gewöhnen müssen.
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