Jeder, der sich im Internet bewegt, kennt das Phänomen. Kaum hat man sich für ein Hotel in Prag entschieden, schon begegnet einem auf jeder zweiten oder dritten Website Werbung für ein Hotel in Prag – sinnigerweise von dem Veranstalter geschaltet, bei dem eben gerade gebucht hat. Bestellt man LEDs, verfolgt einen die Werbung des entsprechenden Elektroshops schon, bevor die neuen Leuchtmittel überhaupt geliefert wurden. Jetzt hat endlich mal jemand gefragt, wie Nutzer hartnäckig wiederholte Webshop-Werbung finden.
„Angenommen, Ihnen begegnet auf verschiedenen Websites hintereinander immer wieder die gleiche Werbung eines bestimmten Webshops (z.B. für ein konkretes Produkt oder Sonderangebot). Wie reagieren Sie?“ Ich reagiere gereizt – und befinde mich damit in guter Gesellschaft: 35 Prozent fühlen sich von den Wiederholungstätern unter den Online-Werbern sehr (!) gestört. So ein Ergebnis des W3B-Reports von Fittkau & Maas „Werbung im Internet und Mobile Web“. Jeweils weitere 22 Prozent der Onliner sind gelangweilt oder beachten die entsprechenden Banner der Webshops nach eigenen Angaben gar nicht. Und nur 4,9 Prozent finden es gut, an das Produkt oder Angebot erinnert zu werden.
40 Prozent der Belästigten blocken die Werbung, ebenso viele ignorieren sie. Vor allem jüngere Technik-Affine greifen zu Ad-Blockern, während Ältere eher versuchen, die Werbeeinblendungen gedanklich auszublenden.
Noch schlimmer: Wer sich gestört fühlt, der stört selbst – und zwar die Geschäfte des penetrant werbenden Webshops: 29 Prozent der Genervten meiden den Besuch des Online-Anbieters, 26 Prozent wollen kurzfristig dort eher nichts kaufen, ein Viertel will in dem Webshop künftig überhaupt nicht mehr einkaufen.
Aufgrund der Risiken und Nebenwirkungen des Onlinewerbe-Overkills raten die Consulter von Fittkau & Maas hier zu „Fingerspitzengefühl“. Wir empfehlen bei der Werbeverfolgung der Nutzer durch Webshops ausnahmsweise mal: kleckern, statt klotzen.
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