Azubis im Glück

Neue Azubi-Studie enthüllt: Schüler halten Personaler für hoffnungslos altmodisch und verhalten sich dementsprechend: 44 Prozent schicken ihre Bewerbung um einen Ausbildungsplatz noch brav in Papierform. Dumm gelaufen. Denn gerade mal sieben Prozent der befragten Personaler bevorzugen (noch) eine Bewerbung per Post. Zusammen findet man schließlich trotzdem – wie überwiegend zufriedene Azubis zeigen. 

Für die traditionelle Bewerbung, die eigentlich kaum jemand mehr will, müssen noch viele Bäume ihr Leben lassen: Rund 20 Bewerbungen schreiben Schüler, bis sie einen Ausbildungsplatz finden. Besonders anstrengen müssen sich Hauptschüler, die 30 Bewerbungen mehr schreiben als der Durchschnitt. Auf Anhieb klappt es auch beim persönlichen Treffen meist nicht: Der durchschnittliche Azubi hat drei Bewerbungsgespräche geführt, bevor er seinen Vertrag unterschrieben hat.

Die Mühe scheint sich zu lohnen: Etwa 70 Prozent der Azubis sind mit ihrem Arbeitsalltag zufrieden. Ebenso viele planen dem Beruf treu zu bleiben, den sie gerade erlernen.

Ein wichtiger Indikator für die Zufriedenheit von Auszubildenden ist das Gehalt: Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie ihre Bezahlung als angemessen empfinden. Knapp jeder zweite (47 Prozent) kann mit dem eigenen Gehalt seinen Lebensunterhalt finanzieren. Die meisten sind während der Ausbildung auf Unterstützung durch die Eltern (37,8 Prozent), Ersparnisse (12,7 Prozent) oder einen Nebenjob (9,8 Prozent) angewiesen.

In der neuen Azubi-Studie fällt außerdem auf, dass immer mehr junge Menschen ihren Ausbildungsberuf danach wählen, ob sie geregelte Arbeitszeiten erwarten können oder auch zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten müssen. Das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Ausbildungsberufs ist das Interesse am Berufsfeld (81,5 Prozent), gefolgt von geregelten Arbeitszeiten, die Raum für Freizeit bieten (24,1 Prozent), und einem hohen Gehalt (18,6 Prozent).

Der deutsche Durchschnitts-Azubi verdient 729 Euro im Monat und ist auf finanzielle Unterstützung durch die Familie angewiesen. Er hat nicht länger als ein halbes Jahr nach seinem Ausbildungslatz gesucht und ihn online gefunden.

Die Ergebnisse stammen aus dem azubi.report 2017 , der von Ausbildung.de, einem großen Anbieter von Schüler- und Studentenmarketing, herausgegeben wird. Für den Report wurden in diesem Jahr 1.840 Azubis im Alter von 16 bis 25 Jahren sowie 289 Personaler befragt. Die Studie wird jährlich durchgeführt. Über den azubi-report 2016 hatten wir im Mai letzten Jahres berichtet.

 

Quelle: azubi.report 2017 / Ausbildung.de