Junge Briten haben mehr Freunde als Ältere – und fühlen sich trotzdem einsamer. Im Schnitt haben 18- bis 34-Jährige in Großbritannien 103 „Online-Freunde“ – rund vier Mal so viele wie die Generation 55 plus. Und in der realen Welt?
Da driftet die Anzahl der Freunde, die Menschen verschiedener Altersgruppen haben, nicht ganz so weit auseinander: Im Schnitt nennen Millennials 17 „echte“ Freunde, während Ältere sich zwölf Menschen freundschaftlich verbunden fühlen.
Doch obwohl die jungen Briten online wie offline nach mehr Freunde als Ältere haben, fühlen sie sich häufiger allein. 89 Prozent der Jungen berichten über Phasen, in denen sie sich sehr einsam gefühlt haben. Von den über 55-Jährigen sind es nur 70 Prozent. Und acht Prozent der Millennials (aber nur vier Prozent der über 55-Jährigen) betrachten Einsamkeit sogar als ihren normalen Gemütszustand.
Zu diesen Ergebnissen kommt einer Umfrage der Nationwide Building Society, die nach eigenen Angaben größte Bausparkasse der Welt. Das Institut Opinium hatte in ihrem Auftrag Ende Januar 2017 rund 2.000 Briten ab 18 Jahren befragt.
Die Zahlen zum Thema Freundschaften und Einsamkeit sind dabei eigentlich nur ein Abfallprodukt. Die Nationwide Building Society wollte vor allem herausfinden, ob Menschen, die sozial isoliert sind, häufiger auf Betrüger hereinfallen. Antwort: Ja. 36 Prozent derjenigen, die sich einsam fühlen, geben an, schon Opfer von Online-Betrügern geworden zu sein. Gerade für die überproportional einsamen Enkel potenzieller Enkeltrick-Opfer besteht also ein hohes Risiko, auf Betrüger hereinzufallen.
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