Weniger Geldgeschenke für die Kids

Die anhaltende Inflation und die Rezession der Wirtschaft machen auch vor unseren Kindern nicht halt: Den 6- bis 16-Jährigen stehen dieses Jahr insgesamt 5,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Das bedeutet rund eine Milliarde weniger als im Jahr zuvor und ein Rückgang von 15 Prozent. Im Schnitt erhält damit jeder 6- bis 16-Jährige durchschnittlich 58 Euro im Monat. 2022 waren es noch 69 Euro.

Das ist das Ergebnis der im März und April 2023 durchgeführten repräsentativen Studie Trend Tracking Kids® des Münchner Meinungsforschungsinstituts iconkids & youth. In persönlichen Interviews wurden insgesamt 1.163 Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren befragt. Die Ergebnisse wurden aufs Jahr hochgerechnet.

Der diesjährige Rückgang ist der größte, der sich bei den seit 20 Jahren regelmäßig durchgeführten Taschengeldstudien des Instituts je gezeigt hat.

Ausschlaggebend für den Rückgang ist nicht das Taschengeld: Dieses liegt mit monatlich 31 Euro fast auf dem gleichen Niveau wie 2022 (32 Euro). Eingebrochen sind vor allem die Geldgeschenke, die zu besonderen Anlässen wie Geburtstag, Weihnachten oder einfach mal so aus der Reihe zugesteckt werden. Während jedes Kind im Vorjahr im Schnitt Geldgeschenke in einer Höhe von jährlich 141 Euro erhielt, liegt dieser Betrag dieses Mal bei nur 94 Euro. Ein Rückgang um 33%, also um ein Drittel.

„Eltern tun sich schwer, Kindern ihr regelmäßiges Taschengeld zu kürzen. Schließlich sollen die Kleinen den Umgang mit Geld lernen. Sie wissen auch, dass sie da massiv auf Widerstand stoßen würden. Aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten müssen die Familien jedoch sparen. Deshalb setzen die Eltern den Rotstift bei den Geldgeschenken an, da sie dort mehr Manövriermasse sehen,“ meint dazu Ingo Barlovic, Geschäftsführer von iconkids & youth.

Zusätzlich ist eine weitere Einkommensquelle deutlich weniger geworden: Umgerechnet auf alle Kinder haben die Einnahmen durch Nebenjobs pro Kind von monatlich 22 Euro im letzten Jahr auf jetzt 14 Euro abgenommen. Die Unternehmen beschäftigen offenbar immer seltener Teenager, die durch Nebenjobs ihr Taschengeld aufbessern möchten.