Von wegen Halbgötter in Weiß

18- bis 29-Jährige vertrauen Ärzten mit Abstand am wenigsten. Sie gehen seltener zum Arzt, holen in medizinischen Fragen häufiger eine zweite Meinung ein und nehmen ihre Medikamente oft nicht so wie vom Arzt verordnet. 

Während die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) bei gesundheitlichen Beschwerden zuerst zum Arzt geht, begeben sich nur 36 Prozent der jungen Erwachsenen gleich in Behandlung. Ein Fünftel der 18- bis 29-Jährigen googelt die Symptome lieber erst mal – und nach dem Arztbesuch gerne gleich noch ein zweites Mal. 43 Prozent der jungen Generation suchen auch nach der Diagnose im Internet nach weiteren Informationen. Nur 26 Prozent lassen dies und sagen: „Nein, ich vertraue meinem Arzt.“ Konsequenterweise lösen auch nur 64 Prozent der 18- bis 29-Jährigen ihr Rezept ein und nehmen das verschriebene Medikament dann auch wie verordnet.

„Die Ärzte müssen sich umstellen. Im Internet-Zeitalter gewöhnt sich die Gesellschaft an: einfach, schnell und komfortabel. Stundenlange Wartezeiten bei Ärzten passen nicht in diesen Wandel“, so Dr. med. Johannes Wimmer von Stada Arzneimittel, dem Herausgeber der Studie. „Mediziner müssen flexibler werden und sich stärker dem Internet als Informationsplattform widmen, um langfristig Vertrauen und Wertschätzung zurückzugewinnen.“ Flexibilität fordert Wimmer auch „bei den Öffnungszeiten der Praxen, die in der Regel genau innerhalb der Arbeitszeit liegen“.

Die Zahlen stammen aus dem Stada Gesundheitsreport 2016. Der Report basiert auf einer Studie des Marktforschungsinstituts Kantar Health im Auftrag der Stada Arzneimittel AG. Dafür wurden 2.000 Menschen zwischen 18 und 70 Jahren zu verschiedenen Gesundheitsthemen befragt. Vielen Dank an Stada für die Sonderauswertung zur Zielgruppe der jungen Erwachsenen!

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