18- bis 24-Jährige

Löw(en)grube – Fahrende Selbstfotografierer

In der Löw(en)grube wirft Ihnen Elke Löw dubiose Studien, Marketing-Peinlichkeiten und fragwürdige Trends zum Fraße vor.

92 Prozent der 18- bis 24-Jährigen  – also praktisch alle – haben schon Selfies mit ihrem Smartphone gemacht. Die digitalen Selbstbildnisse beschäftigen jetzt sogar die Autohersteller. Ford hat seinen Slogan „Ford. Die tun was.“ zwar vor mehr als zehn Jahren ausgemustert – tut aber immer noch was: nämlich eine Studie in Auftrag geben. Der zufolge haben 28 Prozent der jungen deutschen Autofahrer schon Selfies gemacht – während der Fahrt.

Autoliebe rostet (doch) nicht

Gute Nachrichten für die Automobilhersteller. Dem Trend zum Carsharing zum Trotz steht bei 94 Prozent der 18- bis 24-Jährigen das eigene Auto weiterhin hoch im Kurs. Nur sechs Prozent betrachten es als nicht mehr zeitgemäß. Wer kein eigenes Auto fährt, hat sich überwiegend aus wirtschaftlichen Erwägungen dagegen entschieden. Nur für 14 Prozent der Nicht-Automobilisten spielt der Schutz der Umwelt eine Rolle. Und wohin steuert die automobile Jugend sonst?

Wahre und andere Freunde

Wie kann man mit Hunderten von Menschen in sozialen Netzwerken „befreundet“ sein? Was bedeutet eigentlich „Freundschaft“ im Zeitalter von Facebook? Über die Inflation des Begriffs haben Journalisten, Soziologen und Psychologen schon Hunderte von langen Artikeln geschrieben. Dabei ist die Antwort ebenso kurz wie einfach: Echte Freundschaft bedeutet für Teenager und junge Erwachsene genau dasselbe wie für frühere Generationen, die in den tristen Zeiten ohne Internet, Smartphone oder Social Media aufwuchsen. Freunde reden miteinander, sie treffen sich, sie unternehmen etwas gemeinsam. Das zeigt jetzt die DIVSI U25-Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (Hamburg). Demnach haben 18- bis 24-Jährige im Schnitt 175 Online-Freunde, von denen sie rund 100 persönlich kennen. Etwa 20 treffen sie regelmäßig, neun davon zählen sie zu ihren engeren Freunden – inflationsbereinigt um die reinen Online-Bekanntschaften dürfte sich die Anzahl realer Freunde in den letzten Jahren also nicht großartig verändert haben.