Reales Leben jenseits des Internets

JAMES – das klingt wie der Name eines britischen Butlers, steht in Wirklichkeit aber für  „Jugend/Aktivitäten/Medien-Erhebung Schweiz“. Die größte Schüler-Studie der Eidgenossen birgt eine große Überraschung: Nonmediale Freizeitbeschäftigungen sind – trotz Smartphone, Tablet & Co. – seit 2010 konstant geblieben. 79 Prozent treffen sehr häufig Freunde, 64 Prozent treiben Sport und 60 Prozent machen gerne mal gar nichts.
Auch wenn der Begriff „Freunde“ im Facebook-Zeitalter inflationär gehandhabt wird: Nur 15 Prozent der 12- bis 19-jährigen Schüler haben tatsächlich per Internet Freunde kennengelernt. Nach wie vor werden Freundschaften in der Schule (94 Prozent), über andere Freunde (62 Prozent), im Verein (54 Prozent) und in der Nachbarschaft (47 Prozent) geknüpft. Es gibt also noch ein Leben jenseits des Internets – und das vermutlich nicht nur in der Schweiz.

Denn JAMES, eine Studie der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, zeigt viele Parallelen zu vergleichbaren deutschen Studien. So etwa die mobile Internet-Nutzung: Surften 2010 beispielsweise erst 16 Prozent der befragten Jugendlichen täglich oder mehrmals wöchentlich mit dem Handy im Netz, so sind es heute bereits 87 Prozent.

Die gute Nachricht für besorgte Eltern: Die tägliche Surfzeit – mobil und stationär – hat sich über die Jahre hinweg nicht verändert. Unter der Woche liegt sie seit 2010 bei etwa zwei Stunden. Auch am Wochenende ist die Verweildauer mit drei Stunden täglich konstant geblieben.

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