Kaum zu glauben, aber es gibt (wieder) ein Teenager-Leben ohne Facebook: Die Social Media-Nutzung junger Zielgruppen fragmentiert sich immer stärker. Fast die Hälfte der 14- bis 19-Jährigen nutzt bereits Snapchat. Und ohne WhatsApp und YouTube geht ohnehin nichts mehr. Und es kommt für Facebook noch dicker. Ein Fünftel der jungen Social Media-Nutzer in Deutschland verzichtet mittlerweile ganz auf Facebook. Und nicht nur in jungen Zielgruppen muss der Netzwerk-Gigant hierzulande seine Führungsposition für YouTube räumen. Nun könnte man trefflich darüber streiten, wie „social“ die YouTube-Nutzung ist. Tun wir aber nicht. Dazu sind die Zahlen des Social Media-Atlas 2015/2016 der Hamburger Agentur Faktenkontor viel zu spannend, weil sie auch unterscheiden, wie hoch jeweils der Anteil der aktiven und der passiven Nutzer ist: So wird Facebook nur noch von 18 Prozent der 14- bis 19-jährigen Social Media-User „eher aktiv“ genutzt (indem sie Beiträge und Kommentare verfassen, Bilder oder Videos hochladen). 60 Prozent gucken dagegen lieber, was andere dort so treiben.
Dafür nutzt mehr als die Hälfte der U-20-Zielgruppe Snapchat, 38 Prozent davon aktiv. An dem Netzwerk mit dem kurzen Verfallsdatum (die hochgeladenen Fotos zerstören sich, wenn kein Hacker eingreift, nach wenigen Sekunden) scheiden sich aber schon relativ junge Zielgruppen: Während fast die Hälfte der Teenager snapchattet, ist es bei den 20- bis 29-Jährigen nur noch knapp ein Fünftel.
Weit weniger eine Generationenfrage ist die Twitter-Nutzung in Deutschland. In allen drei Alterssegmenten zwischen 14 und 39 ist etwa ein Drittel der Social Media-Aktiven beim Kurznachrichtendienst dabei. Die aktive Nutzung sinkt von 26 Prozent bei den 14- bis 19-Jährigen auf 21 Prozent bei den 30- bis 39-Jährigen. Sogar bei den Social Media-Nutzern über 60 Jahren nehmen die Twitter-Reichweiten nicht dramatisch ab: Ein knappes Viertel der Älteren nutzt den 140-Zeichen-Dienst, ein Fünftel sogar „eher aktiv“.
P.S.: Danke an die Hamburger Faktenkontoristen für die Sonderauswertung der jungen (und älteren) Zielgruppen!
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