Rund ein Viertel der 17-Jährigen musiziert – Tendenz wieder steigend, sagt eine Musik-Studie der Bertelsmann-Stiftung. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen macht demnach hauptsächlich Rock-, Pop-, Hip-Hop- und Technomusik, 27 Prozent klassische und 20 Prozent Unterhaltungs- oder Volksmusik. Ob junge Menschen Musik machen, hängt allerdings entscheidend vom Bildungslevel ihrer Eltern und deren finanziellen Möglichkeiten ab.
Hat beispielsweise der Vater Abitur, verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit, dass Tochter oder Sohn Musik machen. Und während 33 Prozent der Jugendlichen aus einkommensstärkeren Haushalten (über 30.000 Euro netto im Jahr) bezahlten Gesangs- oder Instrumental-Unterricht erhalten, nehmen nur acht Prozent ihrer Altersgenossen aus Haushalten mit niedrigem Einkommen (unter 15.000 Euro netto im Jahr) solche Angebote wahr.
Auch die besuchte Schulform beeinflusst, ob Jugendliche musikalisch aktiv sind oder nicht: Bei Jugendlichen, die nicht aufs Gymnasium gehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Musik machen, um 50 Prozent geringer als bei Gymnasiasten. Gymnasiasten wiederum starten im Vergleich zu anderen Schülern im Schnitt früher mit Musik (mit acht Jahren im Vergleich zu anderen mit zehn Jahren), engagieren sich häufiger im Chor und Orchester der Schule (33 zu 16 Prozent) und erhalten öfter bezahlten Musikunterricht (28 zu zehn Prozent).
Die Zahlen der Bertelsmann-Stiftung entstammen einer Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), einer Langzeitstudie, für die jedes Jahr in Deutschland etwa 30.000 Befragte in fast 11.000 Haushalten von Kantar Public Deutschland befragt werden. Weil jedes Jahr die gleichen Personen befragt werden, können langfristige soziale und gesellschaftliche Trends besonders gut verfolgt werden.
Das Projekt „Musikalische Bildung“ der Bertelsmann Stiftung setzt sich für die Teilhabe aller Heranwachsenden an den Potenzialen von Musik für gelingendes Aufwachsen ein. An der repräsentativen Befragung haben seit 2001 6.256 Jugendliche im Alter von 17 Jahren
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