Jung gegen Alt

65 Prozent der Menschen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz sind der Meinung, dass die Jungen zu sehr auf sich selbst schauen. Das Erstaunliche: Dieser Aussage stimmen die Millennials (18- bis 35-Jährige) selbst am meisten zu: 70 Prozent der jungen Zielgruppe Prozent attestieren ihrer eigenen Generation eine Ego-Zentriertheit, wie sie nur rund die Hälfte der Senioren an ihnen kritisiert. 

89 Prozent aller Befragten wünschen sich mehr Solidarität zwischen den Generationen. Ein frommer Wunsch angesichts weiterer Ergebnisse der neuen Studie von Swiss Life: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Millennials ist davon überzeugt, dass Ältere auf Kosten der Jüngeren leben. In der Generation X (36 bis 50 Jahre) stimmt nur rund ein Drittel, von den über 50-Jährigen weniger als ein Fünftel diesem Vorwurf zu. Außerdem behauptet fast die Hälfte der Millennials: „Bei Wahlen hat die Stimme der Älteren zu viel Gewicht.“ Und rund ein Viertel der Älteren gibt ihnen, was das betrifft, sogar recht.

Kein Wunder, dass mehr als zwei Drittel aller Befragten glauben, dass die Umverteilung zwischen Jung und Alt noch Konflikte verursachen wird. Und je jünger die Befragten, desto häufiger orten sie Konfliktpotenzial (Millennials: 70 Prozent, Generation X: 68 Prozent, Babyboomer: 63 Prozent, Senioren: 55 Prozent).

Nichtsdestoweniger funktioniert der Zusammenhalt im Mikrokosmos Familie und am Arbeitsplatz: Gut vier von fünf der Jüngeren (Millennials und Generation X) möchten mehr von den älteren Menschen lernen. Ebenso können sie sich vorstellen, wenn nötig, ihre Eltern zu pflegen. Und am Arbeitsplatz empfinden rund neun von zehn Befragten aller Altersgruppen die Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Generationen als angenehm und lehrreich.

Die Studie Generationensolidarität von Swiss Life hat das LINK-Institut zwischen dem 30. August und dem 7. September 2016 durchgeführt. Insgesamt wurden 3.078 Personen aus der Schweiz (1.011), Deutschland (1.033) und Frankreich (1.034) online befragt. In jedem Land nahmen jeweils ein Viertel Millennials (18- bis 35-Jährige), Generation X (36- bis 50-Jährige), Babyboomer (51- bis 65-Jährige) und Senioren (66- bis 79-Jährige) teil.