Normalerweise haben wir an dieser Stelle mit dem Marktforscher zu tun. Heute widmen wir uns zunächst einer anderen Spezies: dem Süßwarenforscher. Ja, den gibt es, und seine natürliche Umgebung sind Universitäten und Pressemitteilungen der DLG. Deren erste Erkenntnis zu den bevorstehenden Festtagen: Es gebe an Ostern „keine Monopolstellung der Vollmilchschokolade mehr“, verkündet Professor Enrico Careglio. Der Mann muss es wissen, ist er doch Süßwarenforscher der Hochschule Trier und zugleich wissenschaftlicher Leiter der DLG-Qualitätsprüfung für Süßwaren. Sein Diktum: „Osterhasen und -eier werden zunehmend als zartbitter, extra bitter und weiße Schokoladenvariante angeboten.“ In diesem Sinne wünschen wir Ihnen vielfältige und frohe Feiertage! Es sei denn, Sie wollen noch wissen, was die Marktforscher an österlichen Erkenntnissen gewonnen haben, zum Beispiel die von Google und YouGov. Dann bitte einfach
Das erste Ergebnis ist – zugegeben – nicht gerade das Ei des Kolumbus: Süßigkeiten sind die klare Nummer eins unter den Ostergeschenken: Sie werden nicht nur am häufigsten verschenkt, sondern kommen auch am besten an. Aber jetzt gibt´s aus der Google Consumer Survey Zahlen dazu: Über 60 Prozent der Deutschen verschenken zu Ostern Süßigkeiten, 36 Prozent geben an, sich über Präsente wie Schokohasen oder Schokoeier zu freuen. Für knapp 40 Prozent der Deutschen sind das gemeinsame Essen und die Zeit mit der Familie elementare Bestandteile des Osterfestes.
Junge Erwachsene sind am Geschenkeaustausch zu Ostern eher weniger beteiligt: 56 Prozent der Ostergeschenke kommen von Personen im Alter von 35 bis 64 Jahren. Am häufigsten werden Kinder (42 Prozent) und Enkelkinder (zwölf Prozent) beschenkt. Immerhin ein Viertel bedenkt den Partner/die Partnerin.
Auch YouGov hat eine Osterstudie im Portfolio. Sie trägt den schönen Titel Ostern in aller Munde und soll Lebensmittelhändlern sowie Schokoladen- und Süßwarenhersteller helfen, die Potenziale des Ostergeschäfts optimal ausschöpfen. Demnach macht die Mehrheit der Deutschen (54 Prozent) auch zu Ostern Geschenke, will dafür aber nicht so tief in die Tasche greifen wie zu Weihnachten: Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Personen, die geplant haben, etwas zu schenken, bleiben bei den einschlägigen Ausgaben unter 100 Euro. Süßigkeiten und Schokolade sind dabei das beliebteste Präsent. Drei von vier Schenkern (74 Prozent) probieren gerne neue Marken aus und sind damit im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (69 Prozent) aufgeschlossener. „Der Schlüssel zum Erfolg sind oftmals die Kinder: Mit 37 Prozent lassen sich die Schenker signifikant häufiger von Kindern beim Einkaufen beeinflussen“, schreibt YouGov – was jetzt auch nicht die dicke Osterüberraschung ist. Schließlich kann man auch ohne groß zu forschen ahnen, dass Eltern häufiger Ostergeschenke machen als Menschen ohne Kinder.
Auch mancher Geschenkmuffel verschenkt entgegen seiner ursprünglichen Absicht kurzentschlossen Kleinigkeiten zu Ostern. 67 Prozent der Personen, die Ostern feiern, aber eigentlich keine Geschenke machen wollten, hatten 2016 ungeplant trotzdem Geld für Präsente ausgegeben.
Die YouGov-Auswertung entstammt der YouGov-Datenbank, für die im Jahresverlauf 60.000 Deutsche kontinuierlich befragt werden. Die Vernetzung der Daten soll eine besonders detaillierte Analyse des Konsumentenverhaltens ermöglichen. Der vollständige Report steht unter Angabe der Kontaktdaten kostenfrei hier zur Verfügung.
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