Fernsehen

Fernsehen allein reicht nicht!

Warum nur auf einen einzigen Bildschirm starren, wenn man gleichzeitig einen zweiten genießen kann? Das denken sich immer mehr (vor allem junge) Fernsehzuschauer und beschäftigen sich mit Smartphone oder Tablet, während die Glotze läuft: 87 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen zum TV mindestens ein Mal monatlich ein anderes Gerät. In einem knappen Jahr ist die Parallelnutzung der jungen Zielgruppe aber nicht nur um 13 Prozentpunkte gestiegen – sie hat sich auch inhaltlich gravierend geändert.

200 Stunden Narren-TV

Endlich Aschermittwoch! Mehr als 200 Stunden Faschings-Fernsehen hatten uns die deutschen TV-Sender in den letzten anderthalb Wochen beschert. ARD und ZDF wechselten sich zur besten Sendezeit mit stundenlangen Übertragungen ab. Gefühlte drei Stunden kostete allein das wegzappen aus Prunksitzungen und Karnevalsumzügen. Dabei findet eine satte Mehrheit der Deutschen, dass im Fernsehen zu viel Fasching gezeigt wird.

Der Fernseher guckt in die Röhre

Für fast zwei Drittel der Bundesbürger (65,4 Prozent) ist das Fernsehgerät die erste Wahl, wenn es um den Konsum von TV- und Videoinhalten geht. Klingt mehrheitsfähig – und ist es auch. Unter Älteren. Von den 14- bis 19-Jährigen nennen dagegen nur noch 37 Prozent den Fernseher als wichtigstes Endgerät für multimediale Inhalte, gefolgt vom Laptop mit 26 Prozent. In die Röhre, die schon längst keine mehr ist, gucken Jugendliche also viel weniger als die Generationen vor ihnen.

Im LKW zum Superstar

Deutschland sucht den Superstar 2015 mit der bislang größten Casting-Tour der Geschichte – in 49 Städten in acht Ländern. Böse Zungen behaupten prompt, dass DSDS deshalb künftig in DSVDS umbenannt wird (Deutschland sucht verzweifelt den Superstar). Alles nur Gerüchte! Der DSDS-Truck unternimmt seine weite Reise natürlich nur „um den jungen deutschsprachigen EU-Bürgern eine unkomplizierte Teilnahme an den Castings zu ermöglichen“, lässt RTL verlauten. Ob der DSDS-Truck lastwagenweise junge Talente zu Tage fördern wird? 

Wirtschaftsfaktor Karneval

Ob Fasching, Fastnacht oder Karneval – heute geht´s richtig los auf Deutschlands Straßen, in Sälen, Kneipen und natürlich im Fernsehen. Vier bis fünf Milliarden Euro werden mit der fünften Jahreszeit umgesetzt. Da staunt der durchschnittliche Faschingsmuffel! Der ist übrigens meist über 40, verheiratet/hat Familie oder lebt in einer Region, die traditionell Karneval-resistent ist. Etwa ein Drittel der Deutschen feiert Fasching aktiv, ein weiteres vor dem Fernseher, der Rest versucht das närrische Treiben so gut es geht zu ignorieren. Fasching hat zwar Fans bei Jung und Alt – erlebt wird die Zeit aber ganz unterschiedlich. Während die einen flirten und feiern, sitzen die anderen vorm Fernseher. 

Zu viel Glotze, zu viel Internet

Viele Menschen in Deutschland wollen weniger fernsehen und seltener das Internet nutzen. Jeder Zweite schätzt derzeit seinen Fernsehkonsum als zu hoch ein, jeder Dritte hält die persönliche Internetnutzung für zu hoch. Als TV- und Web-Junkies empfinden sich vor allem junge Zielgruppen: Fast drei Viertel der 16- bis 29-Jährigen (73 Prozent) sagen von sich, dass sie zu häufig online sind.

Dies sind repräsentative Ergebnisse des Allensbacher Instituts für Demoskopie im Auftrag des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ).