Allgemein gilt die junge Zielgruppe als toleranter, verglichen mit den Generationen vor ihr. Das belegen auch viele Studien. Trotzdem ist es der so genannten Alternative für Deutschland in den letzten Jahren gelungen, überproportional viele Anhänger bei den unter 30-Jährigen einzusammeln.
Etwa die Hälfte der Bundesbürger fühlt sich einer Partei verbunden. Bemerkenswert dabei: Von den unter 30-Jährigen, die 2016 angaben, einer Partei in Deutschland längerfristig zuzuneigen, nannten elf Prozent eine Bindung zur AfD – in der Gesamtbevölkerung ab 17 Jahren sind es dagegen nur fünf Prozent. Noch vor zwei Jahren hatten sich, was die Quote der AfD-Anhänger angeht, über die Altersgruppen hinweg kaum Unterschiede gezeigt.
Insgesamt bezeugen drei Jahre nach ihrer Gründung mehr Menschen ihre Verbundenheit mit der rechtspopulistischen Partei als dies bei den Republikanern, der DVU oder der NPD jemals der Fall war. Aktuell gewinnt die Partei Anhänger vor allem in den neuen Bundesländern sowie unter Personen mit geringer und mittlerer Bildung, Arbeitern, Arbeitslosen und nebenbei den besagten 17- bis 30-Jährigen.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 2014 bis 2016, die das DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) soeben veröffentlicht hat. Für das SOEP führt TNS Infratest im Auftrag des DIW aktuell etwa 28.000 persönliche Interviews jährlich durch. Das Langfrist-Panel läuft bereits seit 1984.
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