54 Prozent der jungen Berufstätigen leiden unter „arbeitsbedingten“ Kopfschmerzen (Durchschnitt 47 Prozent), was wiederum Arbeitsmedizinern selbige bereitet. Nur ein Detailergebnis; doch gleich mehrere aktuelle Studien stellen die gleiche Diagnose: Junge Berufstätige sind gestresster und haben häufig mehr Beschwerden als ältere.
Genau die Hälfte der jungen Arbeitnehmer gibt an, berufsbedingt „emotionale Erschöpfung“ zu empfinden (insgesamt sind es nur 45 Prozent), so die Studie Betriebliches Gesundheitsmanagement 2016 der pronova BKK. Und von den meistverbreiteten „arbeitsbedingten Beschwerden“ sind 18- bis 29-Jährige nicht weniger betroffen als der Durchschnitt: 68 Prozent leiden unter Nackenverspannungen, 62 Prozent unter Rückenschmerzen.
So schlägt denn auch der Herausgeber der Studie, der Betriebskrankenkassen-Zusammenschluss pronova BKK, Alarm. Junge Arbeitnehmer seien besonders gefährdet, 91 Prozent fühlten sich vom Job stark belastet. „Diese jungen Generationen sind von der Flexibilisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt besonders stark betroffen“, meint Dr. Gerd Herold, Arbeitsmediziner der pronova BKK. „Gleichzeitig ist der Job für sie besonders identitätsstiftend, so dass sie vollen Einsatz bringen wollen und dabei die eigenen Belastungsgrenzen häufig zu spät erkennen.“ Für die Studie wurden im März 2016 bundesweit 1.660 Arbeitnehmer online befragt.
Die Techniker Krankenkasse (TK) hat etwas anders gefragt, kommt aber zu ähnlichen Ergebnissen: Nur zwei Drittel der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren bewerteten ihre Gesundheit mit gut oder sehr gut. Auffällig: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) dieser Altersgruppe fühlt sich bereits gestresst und ausgebrannt. Selbst die jüngste Berufstätigengruppe (zwischen 15 und 19 Jahre) fehlte mit 11,9 Tagen im Jahr zwar weniger als der Bundesdurchschnitt (15,4 Tage), dafür aber öfter. Mit 2,2 Krankschreibungen pro Kopf fallen die Jungen doppelt so oft aus wie die über 40-Jährigen.
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