Autofahrer aufgepasst: Die Gefahr, einen oder mehrere Fußgänger zu überfahren, wird immer größer. Denn die achten beim Überqueren einer Straße oft mehr auf ihr Smartphone als auf den Verkehr. Gesehen (und womöglich selbst gemacht) haben wir das alle schon. Die Dekra liefert uns jetzt freundlicherweise die Zahlen der vom Smartphone Abgelenkten. Die Blindgängerquote liegt europaweit bei 17 Prozent, in der jüngeren Zielgruppe der 25- bis 35-Jährigen sogar bei 22 Prozent. Wohlgemerkt beim Überqueren viel befahrener Kreuzungen und Fußgängerüberwege.
14.000 Fußgänger haben die Teams der Dekra Unfallforschung in Amsterdam, Berlin, Brüssel, Paris, Rom und Stockholm beim Überqueren von Straßen beobachtet. Jeweils an drei verschiedenen Stellen in den Innenstädten wurde die Smartphone-Nutzung dokumentiert. Die Erhebungen fanden an vielbefahrenen Kreuzungen und Fußgängerüberwegen in Zentrumsnähe, an Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel oder in der Nähe von Bahnhöfen statt, wo die Fußgängerdichte am größten ist.
Über alle Städte und Altersgruppen hinweg tippten knapp acht Prozent der Fußgänger beim Überqueren der Straße Text. Weitere 2,6 Prozent telefonierten und rund 1,4 Prozent taten beides gleichzeitig (das muss man erst mal schaffen). Rund fünf Prozent trugen Ohrstöpsel oder Kopfhörer ohne zu sprechen, hörten also vermutlich Musik. Wie zu erwarten war, benutzten jüngere Fußgänger tendenziell häufiger das Smartphone als ältere; wobei mit den bereits genannten rund 22 Prozent der intensivste Gebrauch in der Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren zu beobachten war. Auffällig waren auch geschlechtsspezifische Unterschiede: Während Fußgängerinnen eher in ihre Smartphones tippten, war bei Männern die Musikhörer-Quote deutlich höher.
Wer von abgelenkten Fußgängern genervt ist, dem empfehlen wir Amsterdam. Dort war die Quote der kreuzenden Smartphone-Aktiven nur halb so hoch wie im europäischen Städtedurchschnitt.
Diese Seite teilen: