Die bekanntesten Modemarken der 13- bis 19-Jährigen in Deutschland sind H&M und Nike mit jeweils 94 Prozent, gefolgt von adidas (93 Prozent), Puma (91 Prozent) C&A (90 Prozent), Esprit und Jack Wolfskin (jeweils 84 Prozent), Levi´s (78 Prozent), Primark (62 Prozent), Zara (59 Prozent) und Mango (50 Prozent). H&M führt auch die Beliebtheitsscala an: 76 Prozent der Jugendlichen zählen den Filialisten, der in keiner Innenstadt fehlen darf, noch vor Nike und adidas (je 63 Prozent) zu ihren „bevorzugten Marken“. Diese Erkenntnisse verdanken wir ausgerechnet einer Studie der Umweltorganisation Greenpeace, die das Klamotten-Kaufverhalten von Teenagern gründlich untersucht hat.
Vermelden wir deshalb artig zunächst die Greenpeace-Botschaft: „Saubere Mode hat´s schwer“. Zwar wissen 96 Prozent der Jugendlichen um die schlechten Arbeitsbedingungen in Textilfabriken und 83 Prozent haben von gefährlichen Chemikalien in der Produktion gehört – „grüne Mode“ aber interessiert sie trotzdem nicht die Bohne. Ökolabels wie armedangles, nudie jeans co, Knowledge Cotton und recolution sind für Jugendliche irrelevant (nur drei bis sechs Prozent Bekanntheit).
Kleiner Ausflug zu einer älteren Greenpeace-Studie: Im Schnitt kauft jeder Deutsche fünf neue Kleidungsstücke pro Monat – Jugendliche eher mehr. Damit hat sich der Konsum von Kleidung zwischen 2000 bis 2010 fast verdoppelt.
80 Prozent der Jugendlichen geben an, ihre Kleidung in den Läden der konventionellen Modeketten zu kaufen; mehr als jeder Zweite shoppt bei Online-Anbietern wie Zalando und Amazon oder in den Online-Shops von Marken wie H&M oder Esprit. Ideen und Informationen über Modetrends sammeln Teenager vor allem im privaten Umfeld (58 Prozent) und im Netz: 43 Prozent der Jugendlichen informieren sich auf Shoppingseiten wie Amazon oder Zalando über Mode und 35 Prozent direkt über die Internetauftritte von Marken. Bei den 18- bis 19-Jährigen ist der Einfluss von Shoppingseiten sogar schon bedeutender als Informationen von Freunden und Bekannten.
Die Entscheidung für ein Kleidungsstück fällt erst am Point of Sale – direkt im Geschäft oder Onlineshop. Wenig verwunderlich: Design ist das wichtigste Kaufkriterium (81 Prozent), gefolgt von Preis (49 Prozent) sowie Qualität, Marke und Empfehlungen. Die Qualität wird erst wichtiger, wenn die Klamotten nicht mehr von Mama und Papa gesponsert, sondern vom eigenen Einkommen bezahlt werden.
Während sich die junge Zielgruppe für Carsharing begeistern kann, hört bei Mode der Spaß an der Shared Economy offenbar auf: Second-Hand-Shops oder Kleidertauschpartys spielen als Mode-Bezugsquelle nur für jeden zehnten Jugendlichen eine Rolle. Mehr als zwei Drittel der Jugendlichen schreckt bei Second-Hand-Mode schon der Gedanke ab, dass sie ein Anderer zuvor getragen hat.
Für die Studie hat Nuggets Market Research & Consulting im Auftrag von Greenpeace rund 500 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren befragt.
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