Eltern greifen fürs Taschengeld ihrer Kinder immer tiefer in die Tasche. Auch die Geldgeschenke erreichen Rekord-Niveau: Beides zusammengenommen „verdienen“ die 6- bis 13-Jährigen in Deutschland 3,3 Milliarden Euro pro Jahr. An Kindern wird eben nicht gespart. An anderen Stellen offenbar schon: Denn während das Durchschnittseinkommen der Deutschen seit zehn Jahren bei etwa 40.000 Euro jährlich stagniert (Quelle: IWF), wuchs das jährliche Budget der lieben Kleinen im selben Zeitraum um fast die Hälfte, also 700 Millionen Euro an. Die Kaufkraft der Kids stieg im Zehn-Jahres-Vergleich um fast ein Drittel, die der Gesamtbevölkerung sackte inflationsbedingt um 18 Prozent ab. Die Kids sind uns also lieb UND teuer, oder besser gesagt, immer lieber (?) und immer teurer (!).
Mit 1,9 Milliarden Euro ist das Taschengeld der größte Posten, Geldgeschenke summieren sich auf 1,4 Milliarden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von iconkids & youth. Dem Münchner Institut zufolge bekommt jeder 6- bis 13-Jährige jährlich 590 Euro. Mit dem Alter steigen die Einkünfte: Bei den 6- bis 7-Jährigen sind es 280 Euro, bei den 8- bis 9-Jährigen 470 Euro, bei den 10- bis 11-Jährigen 600 Euro. Und die 12- bis 13-Jährigen kommen schon auf 1000 Euro pro Jahr. An die Macht, wie Herbert Grönemeyer 1986 forderte, haben es die Kinder zwar noch nicht geschafft – als Einkaufsmacht werden sie immer stärker.
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