Recruiting

60 Prozent Berufs-Optimisten

44 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland sind optimistisch, was die künftigen Berufsaussichten angeht. Zwölf Prozent sind sogar sehr optimistisch. Klingt gut, reicht aber im Neun-Länder-Vergleich gerade mal für Platz sechs auf der Optimismus-Skala – nach Brasilien, Südafrika, Indien, China und den USA. Und ohne lebenslanges Lernen wird sich der dauerhafte Erfolg im Job auch kaum einstellen: 40 Prozent der 9.000 international befragten 16- bis 25-Jährigen glauben, dass ihr Job künftig von Maschinen erledigt werden wird.

Mach mal Pause

Keine Studie über die Erwartungen von Berufsanfängern, die Personalverantwortliche nicht eindringlich darauf aufmerksam machen würde, wie wichtig der jungen Zielgruppe die Work-Life-Balance ist. Doch was erwartet wird, muss noch lange nicht in Erfüllung gehen: Ein Drittel der jungen Arbeitnehmer arbeitet an Sonn- und Feiertagen. Und bei einem Viertel der 18-bis 24-Jährigen fallen Pausen im Job regelmäßig aus.

Beliebteste Ausbildungsberufe junger Frauen

Junge Frauen wählen ganz andere Berufe als junge Männer

Von den Top-Ausbildungsberufen junger Frauen tauchen in den Top-Ten der männlicher Azubis nur vier auf: Verkäufer und Kaufmann im Einzelhandel sowie Kaufmann für Gr0ß- und Außenhandel oder Büromanagement. Während es 29.136 Frauen ins Büromanagement zog (Platz 1 bei weiblichen Azubis), trafen nur 7.455 Männer diese Berufswahl (Platz 10 im Ranking der männlichen Azubis). Statt dessen auf der Liste der Top-Ausbildungsberufe der Männer: Kraftfahrzeugmechatroniker, Industriemechaniker, Elektroniker, Anlagemechaniker, Fachinformatiker und Fachkraft für Lagerlogistik – alles Ausbildungsmöglichkeiten, die bei Frauen nicht sehr hoch im Kurs stehen.

Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung. Anzahl der weiblichen Auszubildenden nach Neuabschlüssen der Verträge. Stand: 30.9. 2014.

Millennials wechseln gern den Job

Wer unter 35 ist, hat seine Kündigung zwar noch nicht in der Tasche, mit hoher Wahrscheinlichkeit aber plant er sie schon. Weltweit will ein Viertel der Millennials mit College-, Uni- oder vergleichbarem Abschluss innerhalb des nächsten Jahres den Job wechseln. Innerhalb der nächsten fünf Jahre will sich eine satte Zweidrittelmehrheit beruflich neu orientieren.

Zu wenig Grund zum Gründen?

Wohin man im Mediendschungel schaut: Es wimmelt von Freiberuflern mit innovativen Projekten, von originellen Nischenanbietern, Start-ups und Garagenfirmen (in Deutschland allerdings meist ohne Garage). Fast möchte man glauben, dass wir zu einer Republik der Freelancer und Gründer werden. Die Realität freilich sieht anders aus: Immer weniger junge Menschen wagen sich die „Höhle der Löwen“ – die Selbständigkeit.

Top-Arbeitgeber der Berufsanfänger

Vier Autohersteller unter den Top Ten

BMW, Audi, Porsche, und Daimler/Mercedes-Benz haben es in die Charts der Berufsanfänger 2015 geschafft. Neben den Autobauern finden sich auch zwei Unternehmensberatungen in den Top Ten. Seit 1999 befragt Trendence junge Talente nach ihren Wunscharbeitgebern und Karriereplänen. Mehr als 50.000 Schüler, Absolventen und junge Berufstätige nehmen in Deutschland jährlich an den Studien teil.

Quelle: Young Professional Barometer / Trendence Institut, Beste Arbeitgeber

Der Kampf um die Köpfe…

…beginnt auf der Website. Wer Hochschulabsolventen für sein Unternehmen gewinnen will, der sollte vor allem seinen Internet-Auftritt (und dort speziell die Karriereseiten) attraktiv gestalten. Fast alle Studenten (94 Prozent) nutzen die Unternehmens-Website, um sich über potenzielle Arbeitgeber zu informieren. Die App in den Job (also eine sogenannte Recruiting App) dagegen führt nur sehr selten ab in den Job.

Irgendwas mit Medien…

…ist tatsächlich noch immer das beliebteste Berufsziel deutscher Studenten. Gut 17 Prozent der Nachwuchsakademiker aller Fachrichtungen träumen von einem Job in der Medien- und Verlagsbranche. Nur die Automobilindustrie kann halbwegs mithalten – 12,5 Prozent. Alle anderen Branchen rangieren unter ferner liefen. Doch wie passen die Krisenmeldungen aus der Medienbranche zusammen mit dem Wunsch der Studenten nach einem sicheren Arbeitsplatz?

Augen auf bei der Berufswahl…

…und Mutti fragen! Letzteres jedenfalls macht die Mehrheit der Bewerber und Azubis: 51 Prozent von ihnen geben an, dass die Eltern einen starken oder sogar sehr starken Einfluss auf die Berufswahl haben oder hatten. Wer glaubt, die altbewährte Bewerbungsmappe habe bei der jungen Zielgruppe ausgedient, der irrt. 71 Prozent der Schüler und Azubis bewerben sich am liebsten klassisch auf Papier; mobile Bewerbungen stoßen nur bei 18 Prozent auf Gegenliebe.

Karriere? Nein Danke!

Nach jahrelangen Diskussionen kommt 2016 endlich die Frauenquote (zumindest für Aufsichtsratspositionen in Großunternehmen). Und jetzt das: Die jungen deutschen Frauen zieht es gar nicht in Führungspositionen, jedenfalls nicht massenweise: Nur 29 Prozent der weiblichen Millenials, also der unter 30-Jährigen, wünschen sich eine Top-Position. So ein Ergebnis des Deloitte Millenial Survey.