Die Hersteller von Kinderprodukten können rosigen Zeiten entgegensehen: Die Schülerzahlen wachsen bis 2030 um sage und schreibe acht Prozent, so eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung. Diese hat indes weniger die Umsatzzahlen der Spiel- und Süßwarenindustrie im Blick als vielmehr den drohenden Mangel an Lehrern und Klassenräumen.
Erst war es die steigende Zahl der Kinderwägen im Prenzlauer Berg, dann die Berichterstattung über mehr Geburten in Deutschland und jetzt warnt eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung: 2025 werden in Deutschland 8,3 Millionen Kinder in Deutschland zur Schule gehen – 300.000 Kinder und Jugendliche mehr als 2015. Die offizielle, offenbar veraltete Statistik der Kultusministerkonferenz kalkuliert dagegen in den nächsten Jahren noch mit sinkenden Schülerzahlen – und dürfte sich damit schwer verrechnet haben.
Im März dieses Jahres verkündete das Statistische Bundesamt erstmals seit dem Jahr 2000 einen Anstieg der Schülerzahlen. Das Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist vermutlich erst der zögerliche Beginn eines Trends, der enorm an Fahrt gewinnen wird: 2025 werden laut Bertelsmann Stiftung vier Prozent mehr Kinder und Jugendliche die Schulbank drücken als heute, im Jahr 2030 sind es dann sogar die oben erwähnten acht Prozent.
Die Bertelsmann Stiftung rechnet damit, dass dadurch allein an den Grundschulen Deutschlands fast 25.000 Lehrer fehlen dürften. Zeitlich versetzt würden dann an den weiterführenden Schulen 27.000 zusätzliche Lehrkräfte gebraucht.
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