Der alte Kritiker-Kalauer „Radio geht ins Ohr, Fernsehen geht ins Auge“ stimmt immer weniger. Zwar geht Radio weiterhin ins Ohr. Fernsehen aber kommt immer seltener überhaupt im Auge des Betrachters an. Nur noch 19 Prozent der Deutschen konzentrieren sich ausschließlich auf das laufende Programm (2014 waren es noch 23 Prozent). Vor allem für junge Zielgruppen ist der TV-Schirm oft nicht mehr als eine elektronische Tapete.
Nur zwei Prozent der 14- bis 18-Jährigen widmen dem laufenden Fernseher nach eigenen Angaben ihre volle Aufmerksamkeit, besagt der Deloitte Media Consumer Survey 2015. Der Wandel ist radikal: Während im letzten Jahr nur 24 Prozent der Deutschen beim Fernsehen im Internet surften, sind es jetzt 40 Prozent. Die Parallelnutzung sozialer Netzwerke stieg von 13 auf 29 Prozent.
Wie nebenbei genutzt wird, ist eine Frage der (Geräte-)Generation: Fast 80 Prozent der 14- bis 18-Jährigen in Deutschland verwenden am häufigsten während des Fernsehens ihr Smartphone, von den 19- bis 24-Jährigen sind es immerhin noch 62 Prozent. Computer & Laptop gewinnen erst bei Konsumenten über 25 Jahren sprunghaft an Bedeutung. Ist doch egal, welches Gerät welche Generation nutzt – mag man spontan denken – und denkt falsch! Die Zahlen zeigen nämlich: Zusatzangebote für junge Zuschauer kommen per App gut an die Zielgruppe. Wer damit auf über 25-Jährige zielt, für den ist allerdings (noch) die programmbegleitende Website das Mittel der Wahl.
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