Dreiviertel der jungen Deutschen finden die Corona-Regeln wichtig

Auch wenn seit Beginn der Corona-Pandemie in den Medien Bilder von Party-Exzessen kursieren: Zwei Drittel der jungen Leute finden es wichtig und richtig, wegen der COVID-19-Pandemie auf Feiern zu verzichten.  72 Prozent der 14- bis 39-Jährigen in Deutschland halten es für bedeutsam, sich an die AHA-Regeln (Abstand–Hygiene–Maske) zu halten. Dies geht aus einer aktuellen Sonderauswertung der Studie „Junge Deutsche 2021“, die Anfang 2021 erscheinen soll. Studienleiter Simon Schnetzer hatte mit jugendvonheute.de bereits vor einiger Zeit über die Folgen der Corona-Pandemie für die junge Zielgruppe gesprochen (siehe Interview rechts). Mehr zu den aktuellen Ergebnissen:

„Entgegen allen Vorurteilen in der Öffentlichkeit und den vielen Medien zeigt die repräsentative Befragung, dass sich der allergrößte Teil der jungen Generation in der Corona-Pandemie verantwortungsvoll verhält“, so Simon Schnetzer. „Nach unserer Erhebung ist es knapp ein Drittel der jungen Leute, die sich nicht an die AHA-Regeln halten und keine Rücksicht auf die Risiko-Gruppen in der Bevölkerung nimmt“. Jugendforscher Klaus Hurrelmann, der als Berater an der Studie mitwirkte, betont: „Endlich liegen jetzt zuverlässige Angaben aus einer Befragung vor, die ein realistisches Bild von der Einstellung der jungen Generation zur Corona-Pandemie zeichnet“.

Die Antworten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterscheiden sich stark nach Geschlecht und Bildung. In Bezug auf Bildung lautet die einfache Formel: Je höher der Bildungsgrad ist, desto einsichtiger verhalten sich junge Menschen. Während sich rund ein Drittel (34 Prozent) derjenigen mit mittlerem Schulabschluss sich nicht rücksichtsvoll verhalten, sind es unter denjenigen mit Studienabschluss nur etwa ein Fünftel (22 Prozent). Junge Männer zählen sich eher zur Risikogruppe und bewerten ihr wirtschaftliches Risiko höher als junge Frauen. Dennoch sind sie weniger bereit, sich rücksichtsvoll zu verhalten und auf Partys oder Feiern zu verzichten, als diese.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie: Junge Leute mit einer starken religiösen Orientierung gehen unbeschadeter, optimistischer und erfolgreicher durch die Krise– unabhängig davon, welcher Religion sie angehören. Ein starker Glaube scheint ein hohes Ausmaß von Zukunftsvertrauen und Widerstandsfähigkeit gegenüber den Unsicherheiten, Veränderungen und Widrigkeiten der Corona-Pandemie mit sich zu bringen.

Über die Studie
Die Studie Junge Deutsche 2021 basiert auf einer repräsentativen Online-Befragung der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter zwischen 14 und 39 Jahren – den Generationen Z und Y. Insgesamt wurden für die Studie 1.602 junge Menschen befragt. Inhaltlich und methodisch wird die Studie von Prof. Dr. phil. Dagmar Hoffmann (Universität Siegen) und Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Hurrelmann (Hertie School) beraten. Die Quotierungen für die Repräsentativität wurden vom Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. Die Befragung wurde vom 15. Oktober bis 16. November 2020 von der Respondi AG durchgeführt.

 

Quelle: „obs/Simon Schnetzer / Studie Junge Deutsche/Simon Schnetzer, Klaus Hurrelmann“